Wirtschaft gestalten HLW II, Arbeitsbuch BW

224 Sortiment Selten wird ein Unternehmen nur ein Produkt anbieten. Die Gesamtheit der Produkte eines Unterneh- mens wird Produktprogramm bzw. Sortiment genannt. Jedes Unternehmen hat Produkte, die das Kern- geschäft ausmachen und damit imMittelpunkt stehen sollen (z.B. ein Fahrradgeschäft bietet Fahrräder für Klein und Groß, für den Stadtverkehr und für Sport an), und Produkte, die zusätzlich angeboten werden (müssen), um das Programm auf Wunsch der Kunden und Kundinnen abzurunden (z.B. bietet das Fahrradgeschäft auch Schlösser, Fahrradtaschen und viele Ersatzteile an – auch für Fahrräder, die nicht mehr geführt werden). Unternehmen, die auf die Anforderungen des Marktes reagieren, müssen ihr Sortiment laufend wei- terentwickeln. Entscheidungen wie die Einführung eines neuen Produkts (Produktinnovation), Ände- rungen eines bestehenden Produkts bis hin zum Ausscheiden von erfolglosen Produkten und das Angebot von Zusatzleistungen fallen unter die Produkt- bzw. Sortimentspolitik. Die Sortimentsbreite gibt an, wie viele unterschiedliche Pro- duktgruppen angeboten werden (z.B. bei einer Molkerei Joghurt, Buttermilch, Frischmilch und Topfen). Die Sortimentstiefe hingegen gibt an, wie viele Ausführungen es von den einzelnen Produkten gibt (z. B. Geschmacksrichtungen bei Joghurt). Von einer Produktdiversifikation spricht man, wenn die Sorti- mentsbreite erhöht wird. Vorteil dabei: Der Unternehmer/die Un- ternehmerin nutzt sein/ihr Know-how (beispielsweise über Herstellung, Vertrieb oder Kundenwünsche) für ähnliche Produkte. So hat z. B. Vöslauer sein Sortiment an Mineralwasser um Vöslauer Balance verbreitert und war damit das erste Unternehmen, das ein sogenanntes Wellness-Getränk auf den Markt brachte. Eine Produktdifferenzierung hingegen ist die Erhöhung der Sortimentstiefe. Dadurch versucht der Unternehmer/die Unternehmerin, auf die unterschiedlichen Kundenanforderungen einzugehen. So hat z.B. Vöslauer vor Jahren sein Sortiment an prickelndem und stillem Mineralwasser um „mild“ ergänzt. Verändert sich das Produkt im Zeitablauf, spricht man von einer Produktvariation. So hat z.B. Vöslauer die Geschmäcker bei Vöslauer Balance variiert und zur Weihnachtszeit den Geschmack Zwetschke-Zimt angeboten. Änderung eines bestehenden Produkts im Zeitverlauf Verschiedenartige Ausführungen eines bestehen- den Produkts Einführung eines neuen Produkts (Produktinnovation) Ausscheiden eines Produkts Produktelimination Neue Produkt- gruppe kommt zu bestehender hinzu • Farbe, Form • Name • Gewährleistung • Wartung ... Produkt- differenzierung (Sortiments- vertiefung) Produkt- diversifikation (Sortiments- verbreiterung) Produktvariation Zusatzleistungen (Montage, Service ...) Arten der Produktpolitik (Sortimentspolitik) Nur zu Prüfzwecken – Eigentum d s Verlags öbv

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