Wirtschaft gestalten HLW II, Arbeitsbuch BW
189 Erfolgreich Dienstleistungen entwickeln 1 Dienstleistungen analysieren ARBEITSAUFGABE 1: Besonderheiten von Dienstleistungen herausfinden Dienstleistungen spielen in unserer Gesellschaft eine große Rolle. Dabei ist es gar nicht einfach zu erklären, was eine Dienstleistung eigentlich ist. Lesen Sie den folgenden Artikel und versuchen Sie, den Besonderheiten von Dienstleistungen auf die Spur zu kommen. Fassen Sie diese Besonderheiten kurz zusammen. Alles ist möglich Dienstleistungen im 21. Jahrhundert sind Zu- gänge zu Chancen. Das Werkzeug dazu heißt Wissen. Der SchmierstoffVertrauen. vonWolf Lotter Auf der Straße in die Zukunft führt mancher Weg in die Irre, mancher in Sackgassen und einer in die erste Etage – und zwar mit dem Treppenlift. Einer der Hersteller dieser segensreichen Ein- richtung für ältere und gehbehinderte Perso- nen ist die Firma Lifta. Hauptzielgruppe von Lifta sind Menschen, die in einem kleinen Häuschen leben und sich das auch nicht neh- men lassen wollen, wenn die Beine nicht mehr so wollen. Der typische Treppenliftkäufer ist also nicht der Typ des ängstlichen Alten, son- dern die Sorte, die gern noch in die oberen Etagen möchte. Gut zu wissen. Aber was haben Treppenlifte mit der Zukunft der Dienstleistung zu tun? Jede Menge.Wer Treppenlifte verkauft, kennt seine Kundschaft gut. Persönlich meist, denn Treppenlifte werden nicht von der Stange ver- kauft. Die Berater müssen nachvollziehen, wie Senioren denken. Man redet. Man plaudert. Man weiß, mit wem man es zu tun hat. Das Unternehmen handelt mit Mobilität – vom Erdgeschoss in die erste Etage. Schon heute sind mehr als zwei Drittel der Er- werbstätigen in Österreich Dienstleister. Wer sein Geld mit der Herstellung vonWaren und Gütern verdient, ist fast ein Exot. Es gibt in- zwischen ungefähr eine Milliarde Definitionen von Dienstleistung und Service, aber die meis- ten sind überholt, sobald sie aufgeschrieben sind. Nützlich ist eine, die uns das englische Wochenmagazin The Economist anbietet: „Dienstleistung ist alles, was einem nicht auf die Füße fallen kann.“Wer nicht auf den Kopf gefallen ist, erkennt: Die Füße sind weitge- hend außer Gefahr. Die gute Nachricht: Mit Dienstleistungen ist mehr zu verdienen. Schon vor Jahren meldete die NewYorkTimes, dass die Gewinne, die mit Gütern zu erzielen waren, weitgehend unter der 30-Prozent-Marke liegen. Dienstleistun- gen jedoch schafften es fast immer über die 50-Prozent-Gewinnmarke. Die Schere, so be- obachtete die New York Times damals, öffnet sich unaufhaltsam weiter zu Ungunsten der Güter. Die schlechte Nachricht: Dienstleistungen sind schwer zu begreifen. Denn was uns nicht auf die Füße fallen kann, ist natürlich auch nicht in der Welt – fasslich und gegenständlich, aus einem Stoff oder in einem Zustand, den wir zu beobachten gelernt hätten.Was man nicht be- greifen kann, muss man sich erdenken. Das ist zuweilen schwieriger, als sich etwas auf die Füße fallen zu lassen, aber weniger schmerz- haft und letztlich praktisch. Auszug aus brand eins,Wirtschaftsmagazin, 3/2002, adaptiert Nur zu Prüfzw cken – Eigentum des Verlags öbv
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