Wirtschaft gestalten HAK III, Arbeitsbuch BW

58 2.5 Sustainable Management – Unternehmen nachhaltig führen Ölunfälle, undurchsichtige Unternehmensentscheidungen, Umweltschäden, unfaire Arbeitsbedingun- gen in Entwicklungsländern und die Bedrohungen durch den Klimawandel führen zu öffentlichen Debatten über die Verantwortung von Unternehmen. Die Bevölkerung der Industriestaaten ist für diese Probleme zunehmend sensibilisiert. Immer häufiger tritt die Forderung auf, dass Unternehmen und Organisationen soziale Interessen und Umweltinteressen stärker berücksichtigen und darüber Rechenschaft abgeben sollen. Seit der Umweltkonferenz in Rio de Janeiro 1992 hat sich das Leitbild der nachhaltigen Entwicklung schließlich zu einer international anerkannten gesellschaftlichen Ziel- setzung entwickelt. Unternehmen, die primär marktwirtschaftlich orientiert sind, stoßen in ihren sozialen und ökologischen Bemühungen sehr bald an ihre Grenzen: Ressourcen und Energie werden nur dort eingespart, „wo es sich rechnet“. Mitarbeitergesundheit ist oft nur dann ein Thema, wenn dadurch die Produktivität ge- steigert werden kann. Allerdings führt eine gesteigerte Produktion häufig zu einer höheren Umwelt- belastung. Viele Unternehmen erkennen dieses Dilemma und versuchen durch Einführung von CSR- Konzepten (Corporate Social Responsibility) im Unternehmen, Lösungen für Konflikte zwischen Wirtschaft, Gesellschaft, Umwelt und Governance zu finden. CSR verlangt einen kontinuierlichen Dialog mit den verschiedenen Anspruchsgruppen eines Unterneh- mens (= Stakeholder) . Dazu zählen all jene Personen und Organisationen, die Interesse am Unterneh- men haben oder durch seine Geschäftstätigkeit beeinflusst werden. Mahnmale auf der Osterinsel Heute erinnern nur noch riesige Statuen an die Blütezeit der Osterinsulaner. Als sie die Insel besiedelten, war sie Heimat der größten Pal- menarten der Welt und wahrscheinlich arten- reichste Seevogelbrutstätte des Pazifischen Ozeans. Die Menschen lebten aber nicht nach- haltig. Sie erschufen erstaunliche Steinskulptu- ren, holzten dafür aber Stück für Stück alle Wälder der Insel ab, rotteten alle Landvogelar- ten aus und verbrauchten nach und nach prak- tisch alle Ressourcen, bis sie kein Holz mehr hatten, um Boote zu bauen. Die Folge war eine Hungersnot, soziale Unruhen und ein Bürger- krieg. Geblieben sind von dieser Hochkultur – wie Mahnmale – die gewaltigen Statuen. Aktuelle Beispiele zerstörerischer Kurzsichtig- keit werden uns durch die Medien immer wie- der vorAugen geführt: Leergefischte Meere, die die Existenzgrundlage vieler Fischer zerstören; Massentourismus, der zur ökologischen Schä digung führt und somit den Erholungswert ei- ner Region herabsetzt usw. Link a8w4wt Hinter dem Begriff nachhaltige Entwicklung (sustainable development) steht die Grundauffassung, dass die Bedürfnisse der Menschen der heutigen Generation befriedigt werden sollen, ohne jedoch zukünftige Generationen in ihren Bedürfnissen einzuschränken. (Definition der Weltkommission für Umwelt und Entwicklung). Wirtschaft stabile Leistungsfähigkeit d. h. langfristig bestehen und nicht nur kurzfristig den Gewinn maximieren Umwelt ökologische Verantwortung d. h. Ressourcen schonen und die Umwelt nicht schädigen Gesellschaft soziale Verantwortung d. h. mit allen Anspruchsgruppen- fair umgehen Governance transparente Führung d. h. Entscheidungen ehrlich begründen und offenlegen Nur zu Prüfzwecken – Eigentum d s Verlags öbv

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