Wirtschaft gestalten HAK III, Arbeitsbuch BW

49 Management – Unternehmen führen 2.1 Zielvereinbarungen treffen – Management by Objectives (MbO) Häufig fragen sich Mitarbeiter/innen: „Warum tue ich das überhaupt?“ Mitarbeiter/innen sind besser motiviert, wenn sie gemeinsam festge- legte Ziele verfolgen. Strategische Unternehmensziele oder eine Vision sind dafür oftmals zu abstrakt (z. B. Die Power GmbH möchte in fünf Jahren Marktführer im Segment Industriestaubsauger sein). Die Zieler- reichung muss feststellbar sein, d.h., die Ziele sollten bestimmten Krite- rien entsprechen: spezifisch, messbar, akzeptabel, realistisch und terminorientiert (SMART). Beispiel: Verkaufen Sie im nächsten Monat 15 Smartphones. Die Führungskräfte legen mit ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern erreichbare Ziele fest. Diese Ziele werden in Mitarbeiter- bzw. Zielvereinbarungsgesprächen (TOOL BOX 5) gemeinsam besprochen und deren Erreichung wird überprüft. Beispiele für konkrete (messbare) Zielformulierungen: ÚÚ Steigerung der ausgesendeten Angebote um 10 Prozent bis Jahresende ÚÚ Reduktion der durchschnittlichen Lagerdauer im Bereich „Holzspanplatten“ auf 20 Tage ÚÚ Wöchentliche Aktualisierung des Webauftritts ab Kalenderwoche 42 ÚÚ Einstellung eines/einer neuen Marketingleiters/-leiterin bis Ende November. Vorteile bzw. Nutzen Kritikpunkte ÚÚ Motivation der Mitarbeiter/innen und Iden­ tifikation mit dem Unternehmen steigen. ÚÚ Die Mitarbeiter/innen denken und handeln unternehmerisch, da sie die eigenen und die Unternehmensziele kennen und diese errei- chen möchten (die Mitarbeiter/innen erken- nen auch die Probleme und Anliegen des Un- ternehmens). ÚÚ Zielvereinbarungen ermöglichen ein struktu- riertes und organisiertes Vorgehen der Unter- nehmer/innen und der Mitarbeiter/innen. ÚÚ Mitarbeiter/innen können an ihren Leistun- gen gemessen und beurteilt werden. ÚÚ Leistung und Arbeitszufriedenheit verbessern sich. ÚÚ Zielvereinbarungen können zu einem ehrli- chen und offenen Betriebsklima beitragen (Mitarbeitergespräche, partizipativer Füh- rungsstil). ÚÚ Kritiker geben zu bedenken, dass MbO Unter- nehmen dazu verführt, ständig an Plänen zu arbeiten. Das ist häufig kontraproduktiv ÚÚ viele Unternehmen ziehen mit der Zeit die va- gen allgemeinen Ziele eines Mission State- ments den vom MbO geforderten festen und inflexiblen Zielen vor. ÚÚ MbO funktioniert nur, wenn die Ziele bekannt sind und gemeinsam festgelegt werden, häu- fig trifft das jedoch nicht zu. ÚÚ Es werden häufig zu viele Ziele benannt und vereinbart, die wirklich wichtigen geraten in den Hintergrund. ÚÚ Die Arbeitsorganisation erzeugt bei vielen Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen Leis- tungsdruck oder Stress. Management by Objectives wurde erstmals als Managementkonzept in den 1950er-Jahren vom US- amerikanischen Ökonomen Peter Drucker – einem gebürtigen Österreicher – vorgestellt. Peter Drucker wollte mit diesem Konzept darauf hinweisen, dass Management alldurchdringend sein muss und in erster Linie eine menschliche und keine mechanische oder ökonomische Tätigkeit ist. ARBEITSAUFGABE 19: Ziele setzen Sehen Sie sich den Film unter dem nebenstehenden Link an. Zeigen Sie die Empfehlungen von Prof. Dr. Fredmund Malik zu MbO auf und reflektieren Sie diese. Management by Objectives (MbO) bedeutet, dass Vorgesetzte und Mitarbeiter/innen gemeinsame Ziele festlegen und für die Umsetzung die Verantwortungsbereiche abstecken. Der Prozess der Zielvereinbarung wiederholt sich auf jeder Hierarchieebene und in jeder neuen Periode. Video 8j66vs Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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