Wirtschaft gestalten HAK III, Arbeitsbuch BW

42 Aspekte informeller Organisationen bzw. Gruppen und Kommunikation: ÚÚ Organisationen und/oder Gruppen können auf formelle Weise (z. B. Einteilung durch Vorgesetzte) oder informell gebildet werden (z.B. im Freundeskreis). Beide Arten beeinflussen das Arbeits- und Leistungsverhalten der Mitglieder. In einer Gruppe verhalten sich die meisten Menschen so, wie es andere Gruppenmitglieder erwarten. Dies nennt man eine Anpassung an Gruppennormen. Die Wir- kung von Gruppendynamik kann positiv (z. B. Gruppen neigen dazu, innovativere Ideen zu finden als Einzelpersonen) oder negativ (z.B. durch eine schlechte Stimmung in der Gruppe werden alle demotiviert) sein. ÚÚ Kommunikation Warum geben Unternehmen viel Geld für Kommunikationsseminare aus? Warum hat man nach manchen Gesprächen den Eindruck, zwar miteinander geredet zu haben, aber doch nicht wirklich ausreichend informiert worden zu sein? Unser Zusammenleben im privaten und beruflichen Umfeld funktioniert nur durch „entsprechende“ Kommunikation. Gute Kommunikation hängt im Wesentli- chen von den Fähigkeiten der Beteiligten ab (z. B. anderen zuzuhören, auf andere eingehen zu können, sachlich zu bleiben, sich verständlich auszudrücken, Konflikte zu vermeiden, Feedback zu geben und mit erhaltenem Feedback umgehen zu können). Professionell kommunizieren bedeutet: • Klar, ziel- und zielgruppenorientiert, fachlich kor- rekt Gespräche führen zu können • Geschäftsbriefe schreiben zu können • Arbeitstreffen leiten zu können • Präsentieren zu können • Konflikte vermeiden bzw. lösen zu können • Informationen analysieren, aufbereiten und kor- rekt weitergeben zu können Beispiele für kommunikationsfehler in Unternehmen: • Wichtige Informationen werden nicht weitergegeben, z.B. weil nicht „mitgedacht“ wird oder weil Informationen aus Konkurrenzdenken absichtlich zurückgehalten werden. • Entstehen von Konflikten aufgrund von Vorurteilen, z.B. „Die in der Buchhaltungsabteilung ist ein Liebling vom Chef“, • Abblockung, z.B. „Das haben wir immer schon so gemacht“, • Sitzungen ohne Protokolle, Informationen erreichen daher nicht die Unternehmensführung, • Informationsüberflutung, z. B. Sitzungsprotokolle von ei- nem Team werden an alle Mitarbeiter/innen gemailt, Fol- ge: Wichtige Informationen werden zunehmend überse- hen, • Unzureichender Austausch von Erfahrungen: Fehler wer- den häufig wiederholt, da entsprechende Erfahrungen nicht weitergesagt bzw. aufgeschrieben werden Formelle Gruppen Informelle Gruppen • entstehen aufgrund der Organisationsstruktur • legen fest, „wer wofür verantwortlich ist“ Chance: Vermeidung von Chaos Gefahr: zu große Hierarchie, evtl. Bürokratie Beispiele: Abteilungen, Projektteams, Montageteams, Forschungsgruppen • entstehen aus dem Bedürfnis nach sozialen Kontakten • legen fest, „wer sich mit wem versteht“ Chance: direkter Informationsaustausch über Abteilungen hinweg Gefahr: Informelle Leader erhalten Macht Beispiele: Freundeskreis, Pausenrunden, Mitarbeiter/innen, Vereine, Stammtisch Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

RkJQdWJsaXNoZXIy ODE3MDE=