Wirtschaft gestalten HAK III, Arbeitsbuch BW

206 Reifephase und Stabilisierung In der Reifephase befinden sich Unternehmen, die den Höhepunkt ihres Umsatzes erreichen, d.h. weiter gut über Gewinne oder auch über Kredite finanziert werden können. Weitere Finanzierungsvarianten stehen in dieser Phase (zum Teil auch schon in der Wachstumsphase) zur Verfügung: Börsengang : Beteiligungsfinanzierung bedeutet, dass sich jemand mit seinem eigenen Kapital an einem Unternehmen beteiligt. Das ist in der Gründungsphase eines Unternehmens eine zentrale Art der Finanzierung. Bei stark wachsenden Unternehmen kann die Umwandlung der Rechts- form in eine Aktiengesellschaft und Ausgabe bzw. Emission von Wertpapie- ren (Aktien) eine interessante Finanzierungsart sein (Eigenkapital). Der Grund dafür ist, dass stark wachsende Unternehmen für Anleger/innen interessant sind und sie sich auch mit kleineren Beträgen beteiligen kön- nen. Durch deren Handel an der Börse können Wertpapiere auch wieder verkauft werden. Umschichtungsfinanzierung : Unternehmen, die bereits Investitionen durchgeführt haben, können zu Finanzierungszwecken entweder Vermö- gensteile veräußern (die vielleicht schon auf 0,00 Euro abgeschrieben sind, d.h. stille Reserven sind) oder Abschreibungsquoten abnutzbarer Vermö- gensteile verwenden. Veräußerbare Vermögensteile können z .B. ein Grund- stück im Stadtzentrum oder nicht mehr benötigte Maschinen sein. Niedergangsphase bzw. Unternehmens- nachfolge Wenn Unternehmen schwierige Zeiten durchlaufen, wird versucht, die Kapi- talbasis zu verbreitern. Die Eigentümer/innen zahlen „frisches“ Eigenkapital ein, die Banken erhöhen den Kreditspielraum oder es werden Partner ge- sucht. Generell ist es in dieser Phase schwierig, die Finanzierung sicherzu- stellen. Fusion: In manchen Fällen wird versucht, das Unternehmen mit einem neu- en Partner zusammenzuführen, der bereit ist, frisches Kapital einzubringen. Manchmal wird dafür auch das Unternehmen mit einem anderen Unter- nehmen fusioniert, d.h. das Unternehmen hört auf als eigenständiges Un- ternehmen zu existieren. Es wird ein Teil eines anderen Unternehmens. Liquidierung: Wenn es nicht gelingt, dem Unternehmen frisches Kapitel zur Verfügung zu stellen und neue Perspektiven am Markt zu erschließen, kann es auch zur Schließung bzw. Liquidierung des Unternehmens kommen. Eine unfreiwillige Schließung stellt der Konkurs dar, das Unternehmen wird mangels Zahlungsfähigkeit liquidiert. Es kann nur ein Teil der offenen Ver- bindlichkeiten beglichen werden. ARBEITSAUFGABE 12: Finanzierungsformen im Unternehmenslebenszyklus analysieren a) Analysieren Sie, welche der vorgestellten Finanzierungsvarianten Fremdkapital darstellen. b) Analysieren Sie, welche Finanzierungsformen Eigenkapital darstellen. Link ed45ga Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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