Wirtschaft gestalten HAK III, Arbeitsbuch BW

194 3 Entlang des Unternehmenslebenszyklus finanzieren Um als Unternehmen langfristig bestehen zu können, werden immer wie- der finanzielle Mittel benötigt, damit bestimmte Investitionen getätigt wer- den können (siehe auch Kapitel 8). Diese können entweder im Unterneh- men selbst erwirtschaftet (Innenfinanzierung) oder von außen dem Unternehmen zur Verfügung gestellt werden (Außenfinanzierung) . Innenfinanzierung Außenfinanzierung Finanzielle Mittel werden im Unternehmen selbst erwirtschaftet. Finanzielle Mittel werden dem Unternehmen von außen zur Verfügung gestellt. In der Bilanz findet man diese finanziellen Mittel (= Kapital) dann entweder als Eigenkapital oder als Fremdkapital wieder. Beide Begriffe sind Ihnen bereits bestens bekannt. Die Chancen und Risiken eines Eigenkapitalgebers sind größer als die eines Fremdkapitalgebers. Ein Eigenkapitalgeber kann ein Vielfaches seiner Investition zurückbekommen, wenn das Unternehmen wächst. Er akzeptiert ein höheres Maß an Risiko als der Fremdkapitalgeber, dessen Risiko, seine Inves- tition zu verlieren, geringer ist (insbesondere wenn er als Bedingung für sein Investment entsprechen- de Sicherheiten verlangt hat). Im Krisenfall gehen die Eigenkapitalgeber als letzte von Bord. Der Vorteil der Eigenkapitalfinanzierung für das Unternehmen besteht darin, dass das Geld nicht zurückgezahlt werden muss, wenn das Unter- nehmen nicht erfolgreich ist. Außerdem steht es dem Unternehmen in vielen Fällen unbefristet zur Verfügung. Unternehmensgründungen werden in Österreich meist durch Eigenka- pital finanziert (aufgebracht durch den Gründer/die Gründerin selbst, seine/ihre Familie und Freunde). Um Fremdkapital zu bekommen, fehlen gerade am Beginn meist die notwendigen Sicherheiten. Finanzierungsentschei- dungen treffen Finanzierungsentschei- dungen vorbereiten Möglichkeiten, um zusätzliches Eigen- und Fremdkapital aufzubringen Eigenkapital Fremdkapital Die Gründer/innen bringen eigenes Geld in das Unternehmen ein oder treten einen An- teil des Eigentums für Geld ab. Der Investor erhält einen Prozentsatz an den zukünftigen Gewinnen des Unternehmens auf Basis seines Unternehmensanteils. Mit der Aufbringung des Eigenkapitals ist auch unmittelbar die Frage verbunden, wie viele Personen bei der Unternehmensfüh- rung mitentscheiden. Dieses Mitspracherecht kann mit Hilfe der Wahl der passenden Rechtsform eingegrenzt werden. Das Unternehmen leiht sich das Geld und zahlt es über einen vereinbarten Zeitraum zu festge- legten Konditionen zurück. Im Vergleich zum Eigenkapital hat der Fremd- kapitalgeber keinen (direkten) Einfluss auf die Geschäftsführung, außer das geliehene Geld und die Zinsen können nicht mehr zurückgezahlt werden. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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