Wirtschaft gestalten HAK III, Arbeitsbuch BW

186 Einen einfachen Finanzplan für ein Unternehmen erstellen Hinweis: Details zur Liquiditätsplanung lernen Sie in Band V (im Themenbereich Controlling). Ergibt der Finanzplan einen Überschuss , ist die Zahlungs- fähigkeit des Unternehmens gewährleistet und man kann sich überlegen, wie die freie Liquidität verwendet werden kann. So kann das Unternehmen z.B. Investitionen tätigen, Schulden früher zurückzahlen oder einen Sicherheitspols- ter für die Zukunft aufbauen oder den Überschuss veranla- gen (siehe Band IV). Ein Fehlbetrag muss vom Unternehmen durch gezielte Maßnahmen ausgeglichen werden, damit es zahlungsfä- hig bleibt. Folgende Maßnahmen können z.B. gesetzt wer- den: ÚÚ Steigerung der Einzahlungen (z.B. durch verstärkte Verkaufsbemühungen, Einkassieren von offenen Forderungen) ÚÚ Verschieben von Auszahlungen (z.B. Investitionen, die zu diesem Zeitpunkt nicht unbedingt notwen- dig sind) ÚÚ Verlängerung der Zahlungsziele bei fälligen Verbindlichkeiten ÚÚ (kurzfristige) Ausdehnung des Kreditrahmens ÚÚ Reduktion der Privatentnahmen, Tätigen von Privateinlagen ÚÚ Verkauf von nicht mehr benötigtem Betriebsvermögen (z.B. Maschinen, Grundstücke, …) Bei der Erstellung eines Finanzplans blickt man in die Zukunft . Dabei ist vor allem die Planung der erwirtschafteten Einzahlungen (Umsatzplanung) mit z.T. großen Unsicherheiten verbunden. Etwas einfacher gestaltet sich die Planung der Auszahlungen, weil viele Positionen (z.B. Miete, Personalauf- wand) über einen längeren Zeitraum nur geringe Änderungen aufweisen. Die Beträge werden brutto erfasst (diese Beträge fließen ja auch tatsächlich zu bzw. ab). Ein Finanzplan kann grob z.B. folgendermaßen gegliedert werden: Position Erklärung EINZAHLUNGEN aus … Dabei handelt es sich um Umsatzerlöse, die in dieser Periode (z.B. in diesem Monat) auch tatsächlich bezahlt werden. Zusätzlich können hier noch sonsti- ge Einzahlungen (z.B. erhaltene Provisionen erfasst werden). – AUSZAHLUNGEN für … Zu den wichtigsten Positionen bei den Auszahlungen zählen: • Material- bzw. Wareneinkauf, der in dieser Periode auch tatsächlich bezahlt wird • Personalaufwand (Achtung! Sonderzahlungen nicht vergessen.) • Sachaufwand, wie z.B. Miete, Energie, Büromaterial, Telefon/Internet, Kfz-Kosten, Werbung, Versicherung, … • Steuern (z.B. USt-Zahllast, …) und Abgaben (z.B. Sozialversicherung) • Rückzahlungen von vorhandenen Krediten (Tilgung und Zinsen) • Auszahlungen für Investitionen und sonstige Auszahlungen • Privatentnahmen (Unternehmerlohn) ÜBERSCHUSS bzw. FEHLBETRAG Die Differenz zwischen den Einzahlungen und den Auszahlungen ergibt ei- nen Überschuss bzw. einen Fehlbetrag. Bei einem Fehlbetrag müssen geeig- nete Maßnahmen gefunden werden, um diesen auszugleichen. Finanzpläne (oder Budgets) für Unternehmen funktionieren nach dem gleichen Grundprinzip, wie jene von Privatpersonen: Es werden die Einzahlungen und die Auszahlungen gegenübergestellt . Ziel ist der Erhalt der Zahlungsfähigkeit des Unternehmens. Das Ergebnis eines Finanzplans kann ein Überschuss bzw. ein Fehlbetrag sein. Nur zu Prüfzwecken – Eige tum des Verlags öbv

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