Wirtschaft gestalten HAK III, Arbeitsbuch BW

180 CHECK 3: Produktion von Musik digitalisieren  Lesen Sie die Fallstudie und bearbeiten Sie die nachfolgenden Arbeitsaufgaben. Fallstudie: Sofasession Musiker/innen kennen das Problem: Man sucht eine Sängerin für einen Auftritt, bräuchte einen Cellisten für ein neu ge- schriebenes Stück oder möchte einfach mal mit jemandem gemeinsam Musik ma- chen – genau die richtige Person zu finden ist gar nicht so einfach. Die Online Plattform sofa­ session verbindet Musikbegeisterte auf der ganzenWelt und hilft, sich gegenseitig zu finden. Die Software ermöglicht gemeinsame Jamsessions online in Echtzeit. So kann ein Pianist aus Chile mit einem Schlagzeuger aus Tokio musizieren und das gemeinsame Stück auch gleich aufzeich- nen. Wer undWarum? Gründer Helmut Herglotz, Gitarrist, fand sich vor einigen Jahren in der Situ- ation, dass er dringend eine Sängerin für einenAuftritt benötigte. Die Suche gestaltete sich sehr aufwändig und langwierig. Auch das Finden von geeigneten Proberäumen war nie wirklich ein- fach. Gemeinsam mit Mitgründer Marian Tokar wird seither an sofasession gebastelt, um Musi- kern das Leben zu erleichtern. „Die Idee war, eine Plattform anzubieten, auf der man live, in Echtzeit übers Internet Audiodaten übertragen kann und somit ortsunabhängig gemeinsam musizieren kann.“ , erklären die Gründer. Die beiden starteten eine umfangreiche Recherche, erweiterten das Team und gingen 2014 online. Musiker/innen aus aller Welt können sich einfach und schnell anmelden. Als Nutzer/in kann man sich direkt auf die Suche nach geeigneten Musiker- kollegen machen. Man macht sich einen gemein- same Zeit zum Proben aus und schon sitzt jeder bei sich zu Hause und jammt drauf los. Die Audi- odaten werden in Echtzeit zum Kollegen übertra- gen. Auf Video verzichtet sofasession, um eine schnellere und qualitativ hochwertigere Audio- übertragung zu garantieren. Elektronische Musik- instrumente können direkt angeschlossen werden, Gesang und der Sound von akustischen Inst- rumenten wird über ein Mikrophon übertragen. Die Rückmeldung der Community ist durchwegs positiv, vor allem von Nutzern, die geographisch weit verteilt sind. „Eine Sängerin aus Amsterdam hat uns von ihrer Zusammenarbeit mit einem Pianisten in NewYork erzählt. Sie waren wirklich glücklich, sich gefunden zu haben.“, erzählt Marian. „Wir haben auch schon von einem Schlagzeuger aus Norwegen und einer Maultrom- melspielerin aus Russland gehört.“ Die Community liefert außerdem wertvolle Verbesserungs- vorschläge, die bereits in die neueVersion eingeflossen sind. sofasession ist ein klassischer Freemium Service, d. h. die Musiker/innen können sich gratis regis- trieren und die Basisversion kostenfrei nutzen. Geld verdient das Startup durch die Premium- Version, die den Usern zusätzliche Features bietet. So gibt es mit einem monatlichen Abo zum Beispiel mehr Speicherplatz und die Möglichkeit, seine Jamsessions aufzuzeichnen. Wie geht es weiter? Das erste Ziel ist Wachstum der sofasession Community durch persönliche Gespräche bei Konzerten oder Internetdienste wie Foren, Soundcloud oder den FM4 Soundpark. Das Startup plant die Ausweitung in andere Märkte. Stefanie Schmied Link v8cg8r Kompetenzcheck: Produkte fertigen Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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