Wirtschaft gestalten HAK III, Arbeitsbuch BW

172 ARBEITSAUFGABE 10: Soziales Engagement fraktal organisieren Lesen Sie die Fallstudie und lösen Sie die nachfolgenden Arbeitsaufgaben. a) Bernhard Hofer und Doris Hofer sind Social Entrepreneure, ihre Idee möchte einen Beitrag zur Lösung eines gesellschaftlichen Problems leisten. Zeigen Sie das gesellschaftliche Problem auf. Fallstudie: Talentify.me talentify.me ist ein Projekt der talent 2 talent GmbH, einem Sozialunternehmen mit dem Ziel, eine On- lineplattform für Schüler/innen zu schaffen, die es ermöglicht, Nachhilfestunden einfach und schnell anzubieten und zu finden. Lernhilfe gibt es hier nur von Schüler/innen für Schüler/innen, von gratis bis maximal 10 EUR pro Stunde.Vorteile ziehen daraus nicht nur jene Schüler/innen, die auf der Suche nach Unterstützung beim Lernen sind. Diejenigen, die ihre Hilfe anbieten, sammeln mit jeder gegebenen Nachhilfestunde Bonuspunkte, die sie fürWorkshops und andere Belohnungen einlösen können. Die zündende Idee. Die Idee zu talentify.me basiert auf einem Schulprojekt von Gründer Bernhard Hofer. Schon damals kostete Lernhilfe im Durchschnitt 30 EUR pro Stunde. Mit einigen HTL Kollegen bastel- te Bernhard an einem Konzept, bei dem sich ältere Schüler/innen als Social Buddies um jüngere Schüler/innen kümmerten und Lernhilfe gaben. Für diejenigen, die es sich nicht leisten konnten, dafür zu bezahlen, war die Nachhilfe gratis. 10 Jahre später ist Bernhard wieder über die Idee gestolpert und hat daraus ein Social Business gemacht. Peer-to-Peer-Learning mitVorteilen für beide Seiten. Schüler/innen lernen am besten von ande- ren Schüler/innen. Studien belegen, dass Kinder beim Lernen mit Gleichgesinnten 50% weniger Stresshormone produzieren. Das geringere Stressniveau führt zu besseren Lernerfolgen. Dieje- nigen, die Nachhilfe anbieten, profitieren ebenfalls. Lernhilfe geben fordert und trainiert Kom- munikationsfähigkeit und den Umgang mit Mitmenschen. Jede geleistete Lernhilfeeinheit bringt außerdem Bonuspunkte, die fürWorkshops zu gefragten Themen eingelöst werden können. Das Team talentify.me Gründer Bernhard Hofer hat Wirtschaftsinformatik studiert, im Bereich Online Marketing gearbeitet und zuletzt ein Software-Unternehmen geleitet. Nachdem aus den Fokusgruppen und Interviews so viel positives Feedback kam, kündigte Bernhard seinen Job und stürzte sich voll und ganz auf sein Projekt. Bernhards Frau Doris Hofer ist auch mit an Bord und kümmert sich um das Workshopangebot für die teilnehmenden Schüler/innen. Unterstützung bekommt das Startup von einem Finanzspezialisten, einem Grafiker, einem Marketinspezialisten und einemWebdeveloper. DasAdvisory Board umfasst den Geschäftsführer desWIFI Tirols, eine Strategiemitarbeiterin der Boston Consulting Group, eine Mentorin von SAP, sowie eine Schul- direktorin und Lehrer/innen.Alles in allem tragen ca. 15 Personen zu talentify.me bei. Ein Social Business zielt darauf ab, sich selbst zu erhalten. Deswegen arbeitet das Startup mit verschiedensten Unternehmen zusammen. Die Schüler/innen von heute sind die Berufseinstei- ger/innen von morgen. Unterstützende Unternehmen bietenWorkshops, Belohnungen (z.B. Kon- zertkarten und Praktikumsplätze für Bonuspunktesammler von talentify) an. Das Angebot an Workshops wird mit Hilfe von Managern, Privatpersonen, Unternehmen und Erwachsenenbild- nern laufend erweitert. Stefanie Schmied Link z93sz2 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum d s Verlags öbv

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