Wirtschaft gestalten HAK III, Arbeitsbuch BW

165 Produkte fertigen ÚÚ Just-in-time-System (JIT) Darunter versteht man die Bereitstellung von Material und Waren in der richtigen Menge zur rich- tigen Zeit am richtigen Ort. Die moderne Materialwirtschaft und Logistik ist die Basis für die neue Produktion. Das Just-in-time-System stützt sich auf eine enge Zusammenarbeit zwi- schen Lieferanten und Abnehmern: Über eine ständige Rechnerkommuni- kation (die Computer von Lieferanten und Abnehmern sind miteinander verbunden) wird ein sofortiger Datenaustausch ermöglicht, sodass der Zulieferbetrieb unmittelbar erfährt, was er wann zu liefern hat. Vorteile Nachteile • Produktionsbetriebe sparen Lagerflächen • Es wird eine schnellere Reaktion auf Verän- derungen am Markt möglich, da man besser auf die Konkurrenzangebote und Kunden- wünsche eingehen kann. • Die Anlieferungszeiten sind verbunden mit den Produktionsabläufen, bei Nichteinhal- tung von Terminen kommt es zu Schwierig- keiten in der Produktion. Es werden daher häufig Strafzahlungen (Pönale) vereinbart. • Es entsteht ein höheres Verkaufsaufkommen und dadurch auch Umweltverschmutzung durch ständige Anlieferungen. ÚÚ Teamarbeit – Arbeitsgruppen Teamarbeit ist eine Voraussetzung für Lean Management. Alle in der Produktion tätigen Mitarbei- terinnen und Mitarbeiter werden in teilautonome Arbeitsgruppen zu 6 bis 8 Personen eingebunden. Ziel ist es, die Fähigkeitspotenziale aller Mitarbeiter/innen besser zu nutzen und aus ihnen multi- funktionale, besser qualifizierte Mitarbeiter/innen zu machen. Jedes Gruppenmitglied ist für Mon- tagearbeit, Instandhaltung, Materialbereitstellung und Qualitätssicherung gleichermaßen verant- wortlich. Die Einteilung der Arbeit erfolgt selbstständig und eigenverantwortlich innerhalb des Teams. Mitarbeiter/innen haben die Möglichkeit, direkt in den Produktionsablauf einzugreifen: So kann beispielsweise bei fehlerhaften Teilen das Fließband gestoppt werden. Das Sicherstellen von Quali- tät direkt beim Produktionsprozess erhöht gleichzeitig die Eigenverantwortlichkeit. Just-in-time und die Autofahrer/innen Ein Auto besteht aus vielen tausend Einzeltei- len, deren Zahl durch die gestiegenen Ansprü- che der Konsumenten an Sicherheit und Kom- fort ständig gewachsen ist. Gleichzeitig wünschen sich die Kunden „individuelle Lö- sungen“, das heißt, das eigene Auto soll sich von den anderen unterscheiden. Dies würde dazu führen, dass für die Produk- tion verschiedener Modelle und Typen bis zu 100 000 verschiedene Teile gelagert und schließlich verarbeitet werden müssten. Lager bindet Kapital, daher ist ein Abbau der Lager- bestände und eine Verkürzung der Produkti- onszeit durch die Auslagerung von Produkti- onsteilen (z. B. von Motoren, Getrieben, Spiegelsystemen etc.) wünschenswert. Beim Just-in-time-System werden Rohstoffe und Vorprodukte von den Zulieferbetrieben zum richtigen Zeitpunkt gleich direkt ans Fließband geliefert. Dies erfolgt häufig durch externe Logistiker (spezialisierte Speditions- unternehmen), die neben der Zustellung auch noch die mengenmäßige Prüfung derWare so- wie die Zwischenlagerung übernehmen kön- nen. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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