Wirtschaft gestalten HAK III, Arbeitsbuch BW

16 3.2 Strukturen aufbauen Unternehmen können, ähnlich wie z.B. auch eine Fußballmannschaft, erst langfristig erfolgreich sein, wenn sie eine Strategie festlegen, die Strukturen danach ausrichten und ihre Organisationskultur beachten. Beispiele zu Strategie, Struktur und Kultur in Unternehmen und im Sport Unternehmen Fußballmannschaft Strategie Marktführer Tabellenführer Struktur Projektorganisation 4-4-2 Aufstellung Kultur Lockere, aber verlässliche Teamkultur 100%ige Anwesenheit beim Training Bevor die Struktur bestimmt werden kann, sollte die Strategie (das Ziel) festgelegt werden. Ein Sprich- wort sagt, „Man kann nicht treffen, ohne das Ziel zu kennen.“ Ohne Strategie wird kein Unternehmen erfolgreich agieren können. Ohne entsprechende Strukturen ist es nicht möglich die Unternehmenszie- le zu erreichen, denn wie können die Mitarbeiter/innen wissen, wer, was, wann tun soll? Es gibt verschiedene Strukturen, die gestaltet werden können: ÚÚ Aufbaustrukturen bzw. Organisationsformen: Festlegung der Organisationsstruktur in Form eines Organigramms (vgl. Kapitel 2) und der einzelnen Aufgabenbereiche mittels Stellenbeschreibungen. ÚÚ Ablaufstrukturen bzw. Prozesse: Die Kernprozesse beschäftigen sich mit der Abwicklung der Ein- käufe, der Produktion und der Verkäufe. Daneben gibt es eine Vielzahl an unter- stützenden Prozessen (z. B. Was passiert bei einer EDV-Störung?, Wie wird das Personal weitergeschult?) Im I. und II. Jahrgang haben Sie bereits verschiedene Prozesse kennengelernt, z. B. Ein- und Verkaufspro- zess, Prozess der Leistungserstellung: (vgl. Grafik) Nach der Aufbau- und Ablauforganisation sollen auch alle weiteren Strukturen festgelegt werden, z.B. EDV-Ordner, Dateinamen und Informationsmaterialien. 3.3 Kulturen gestalten Mitarbeiter/innen verbringen viel Zeit im Unternehmen und sind daher zufriedener, wenn sie sich damit identifizieren können, wofür das Unternehmen steht. Sie wollen die Werte und Haltungen mit- tragen können und auf „ihr Unternehmen“ stolz sein. Daher ist es wichtig, die Unternehmenskultur bewusst zu gestalten. Es ist jedoch nur bedingt möglich, auf die Unternehmenskultur Einfluss zu neh- men. Dennoch gibt es verschiedene Gestaltungsmöglichkeiten: ÚÚ Führungsstil der Vorgesetzten, z.B. autoritär, demokratisch, … (vgl. Kapitel 3) ÚÚ Vorleben der Kultur insb. durch Vorgesetzte, z. B. freundliches Grüßen, ehrliches Feedback, pünktliches Erscheinen, sachlicher Umgangston ÚÚ Gestaltung der Büroräume , z.B. Pflanzen, Ruhezonen ÚÚ Verwendung von Symbolen , z.B. Firmenlogo auf der Arbeitskleidung ÚÚ Durchführen von Veranstaltungen und Ritualen , z. B. gemeinsame Kaffeepause, Feier erfolgreicher Geschäftsabschlüsse ÚÚ Vereinbarung gemeinsamer Verhaltensregeln („Code of Conduct“), z. B. faire Ver- handlungen, keine Geschenkannahme, vertraulicher Umgang mit Daten Das Management sollte versuchen die Unternehmenskultur so (mit) zu gestalten, dass Strategie und Kultur zueinander passen. Während z.B. im Büromöbelbereich eine lockere und risikofreudige Unter- nehmenskultur vorteilhaft ist, um Innovationen und kreative Kundenlösungen zu fördern, könnte in einem Krankenhaus eine „Risikokultur“ das Leben von Menschen gefährden. Beschaffung Rohstoffe, Waren Produktion Halb- und Fertigprodukte Vertrieb Fertig- produkte Planung Lieferanten Kunden Logistikbereiche und ihre Zusammenhänge Entsorgung Verpackungen, Abfall, Produkte etc. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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