Wirtschaft gestalten HAK III, Arbeitsbuch BW

12 2.2 Normatives Management umsetzen Die Werte, an die sich ein Unternehmen halten möchte, kann – und soll – man zwar aufschreiben (Leitbild, Code of Conduct, …), doch normatives Management erkennt man nur an den Entscheidungen, am tatsächlichen Handeln und an den Ergebnissen eines Unternehmens. Manche Unternehmen geben zwar verantwor- tungsvolles, meist ökologisches, Verhalten vor, doch halten sie es nicht immer ein. Folgende Instrumente werden für das normative Management verwendet: Vereinbarungen: ÚÚ Leitbild = Darstellung der Vision und Mission, teilweise ergänzt um strategische Ziele ÚÚ Code of Conduct = Verhaltensregeln für Mitarbeiter/innen ÚÚ Corporate Governance = Regeln für das Management: Diese sind für börsennotierte Unternehmen sogar gesetzlich vorgeschrieben Managementkonzepte: ÚÚ CSR – Corporate Social Responsibility ÚÚ UMS – Umweltmanagementsystem, z.B. genormt nach ISO 14001 bzw. EMAS Berichte und Bilanzen: ÚÚ Nachhaltigkeitsbericht = Bericht des Unternehmens über seine Tätigkeiten im Bereich Ökonomie, Ökologie, Soziales ÚÚ Gemeinwohlbilanz = Analyse der Unternehmenstätigkeiten in Bezug auf Menschenwürde, Solidari- tät, Ökologie, Gerechtigkeit, Mitbestimmung und Transparenz ÚÚ Ökobilanz = Erfassung aller Umwelteinwirkungen (z.B. Wasserverbrauch, Abfall, Abluft) der Ressour- cengewinnung, Produktion, Nutzung und Entsorgung ÚÚ Ökologischer Fußabdruck = Fläche (in ha pro Jahr), die notwendig ist, um den Lebensstil einer Person zu erhalten. Auszeichnungen: ÚÚ Gütesiegel, z.B. Österreichisches Umweltzeichen (für umweltfreundliche Produkte, Tourismusbetrie- be,…), Global Organic Textile Standard (für Kleidung), ÖGUT (für nachhaltige Produkte im Lebens- mittelhandel), FAIRTRADE (für fairen Handel mit Kleinbauern, Plantagenarbeitern, …) ÚÚ Awards z.B. TRIGOS – Österreichische Auszeichnung für CSR, SEA – Sustainable Entrepreneurship Award, ASRA – Austrian Sustainable Reporting Award für Nachhaltigkeitsberichte 2.3 Leitbild erstellen Ein Leitbild (engl. Mission Statement) gibt dem unternehmerischen Handeln ein langfristiges Ziel vor. Es kann aus unterschiedlichen Elementen bestehen, sinnvoll erscheint: ÚÚ Vision = Zukunftsvorstellung des Unternehmens (z.B. Marktführer) ÚÚ Werte bzw. Mission = Werte, auf deren Basis das Unternehmen handelt und entscheidet ÚÚ strategische Ziele = Ziele für die nächsten 1 bis 5 Jahre Praxisbeispiel: Vöslauer (zusammengefasst) Von der heimischen Nr. 1 zu Österreichs erfolgreichstem und nach- haltigstem Anbieter von Mineralwasser und Wohlfühlgetränken. Wir kennen unsere Verantwortung gegenüber der Umwelt. Top-Qualität auf allen Ebenen ist eine Grundbedingung. Wir glauben an die Stärke von Teams, deren Mitglieder sich gegen- seitig vertrauen, fordern und kontinuierlich verbessern. Wer bei uns arbeitet, braucht Ehrgeiz, Neugier, Kreativität, Sorgfalt, Veränderungsbereitschaft und ein großes Herz. 100 Mio. EUR Umsatz mit Eigenprodukten Exportanteil von rund 15% 20% weniger Verpackung 10% weniger ​CO​ 2 ​auf das gesamte Volumen Leitbild Vision Wo wollen wir hin? Werte bzw. Mission An welchen Werten orientieren wir unser Handeln? strategische Ziele Welche Ziele möchten wir in den nächsten Jahren erreichen? Nur zu Prüfzwecken – Eigentum d s Verlags öbv

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