Wirtschaft gestalten HAK III, Arbeitsbuch BW

10 2 Normatives Management – Unternehmen nachhaltig führen Gutes Management bedeutet weder, dass „einfach aus dem Bauch heraus“ entschieden, noch „einfach möglichst viel Gewinn“ angestrebt wird. Entscheidungen sollen verantwortungsvoll getroffen werden, also überlegt, auf eine Strategie abgestimmt und auf Werten basierend. Das normative Management (= Entscheidungen, die auf Normen basieren) sorgt für die nachhaltige Entwicklung des Unternehmens. Damit ergeben sich (Ziel-)konflikte und das Management eines Unternehmens muss entscheiden, welche Lösung die meisten Vorteile und die wenigsten bzw. geringsten Nachteile hat. Soll ein Unter- nehmen die Produktion ins Ausland verlagern, weil es kostengünstiger ist, auch wenn dadurch viele Arbeitsplätze verloren gehen? Soll es ein umweltschonenderes Fertigungsverfahren anwenden, auch wenn dadurch die Produkte teurer werden als bei den Mitbewerbern und es zu Umsatzrückgängen kommen kann? Soll es Schmiergeldzahlungen leisten, um leichter einen gewinnträchtigen Auftrag zu erhalten? Bei all diesen Beispielen muss das Management einen (Ziel-)konflikt lösen. Wie werden Zielkonflikte gelöst: 8. Suche aller Lösungsmöglichkeiten 9. Bestimmung der Vor- und Nachteil e jeder Lösung 10. Entscheidung anhand der Strategie und der Unternehmenswerte 2.1 Vorteile mit nachhaltigem Wirtschaften erzielen Nachhaltig wirtschaften muss man nicht nur aus ethischen Gründen, sondern es sind auch wirtschaft- liche Vorteile damit verbunden, z.B. ÚÚ Kundengewinnung: Viele Kunden und Kundinnen achten beim Kauf auf Umwelt- und Sozialverantwortlichkeit und kaufen etwa biolo- gisch hergestellte und fair gehandelte Lebensmittel, umweltscho- nende Autos etc. ÚÚ Kundenbindung: Kunden und Kundinnen kaufen lieber bei Unter- nehmen ein, bei denen sie „ein gutes Gefühl“ haben. ÚÚ Qualität: Umweltverträglichkeit erhöht häufig die Produktqualität, z.B. bei Lebensmitteln. ÚÚ Unternehmenskultur: Verantwortung nach innen (z.B. faire Arbeits- bedingungen) und außen (z.B. Umweltschutz, öffentliches Engage- ment) erhöhen Zufriedenheit und Loyalität der Mitarbeiter/innen. ÚÚ Image: Verantwortungsvoll agierende Unternehmen erhalten mit der Zeit ein gutes Image, Medien berichten positiv über das Unter- nehmen und Werbenutzen wird erreicht. Normatives Management Strategisches Management Operatives Management Nachhaltigkeit bedeutet, dass die Wirtschaft so agieren soll, dass das Wohl zukünftiger Generatio­ nen nicht gefährdet wird. Dies betrifft ökonomische, ökologische und soziale Aspekte. Normatives Management stellt die Nachhaltigkeit der Unternehmensführung sicher und achtet daher auf … Stabile Leistungsfähigkeit d.h., langfristig bestehen und nicht nur kurzfristig den Gewinn maximieren Ökologische Verantwortung d.h., Ressourcen zu schonen und die Umwelt nicht zu schädigen Transparente Führung d.h., Entscheidungen ehrlich begründen und offenlegen können Soziale Verantwortung d.h., mit allen Anspruchsgruppen fair umzugehen (Ziel-)konflikte kann ein Unternehmen besser lösen, wenn es eine Strategie (strategisches Manage­ ment) und Werte, die es bei Entscheidungen beachtet (normatives Management), klar festgelegt hat. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv