Wirtschaft gestalten HAK II, Arbeitsbuch BW
36 4 Soziale und ökologische Sensibilität Im vierten Schritt geht es um die soziale und ökologische Sensibilität. Ein nachhaltiges Geschäftsmodell entsteht erst durch die Integration dieses vierten Schrittes. Es be- antwortet die Frage: Wie zukunftsorientiert ist das Ge- schäftsmodell? Es gibt Geschäftsmodelle, die von der Idee ausgehend per se nachhaltig orientiert sind (z.B. biologi- scher Anbau oder ein innovativer Windantrieb für Frachtschiffe). Bei den meisten Modellen lässt die Art der Umsetzung Rückschlüsse auf die soziale und ökologische Sensibilität zu, d.h., wie werden die Beziehungen zu den Kunden/Kundinnen, Partnern/Partnerinnen und Mitarbeitern/Mitarbeiterinnen gestaltet und welche ökologischen Ressourcen werden verbraucht. Das Modell zeigt auch, ob das Unternehmen beispielsweise einen Rückfluss von Abfällen einplant oder dieser Punkt an die Kunden und die Gesellschaft delegiert wird. Mit einem nachhaltigen Geschäftsmodell ge- gründete Unternehmen bieten Produkte und Dienstleistungen an, die einen Beitrag zur Si- cherung der Lebensgrundlagen zukünftiger Ge- nerationen leisten und mehr soziale Gerechtig- keit bewirken. Soziale Sensibilität heißt, sich für gute Arbeitsbedingungen und faire Löhne für die eigenen Mitarbeiter/innen und die der Zu- lieferer einzusetzen. Ökologische Sensibilität bedeutet, natürliche Ressourcen effizient einzu- setzen und umwelt- oder gesundheitsschädli- che Inhaltstoffe zu vermeiden. Beispiele für nachhaltige Geschäftsmodelle gibt es viele: Es gibt Bauunternehmen, die Niedrigenergie- häuser oder Passivenergiehäuser errichten, und Bauunternehmen, die sich auf Massivholzhäuser spe- zialisiert haben; den Möbelhersteller „Team7“, der Naturholzmöbel produziert, und den Reiseveranstal- ter „Weltweitwandern“, der sozialverträglichen Tourismus stärkt. Innovative, nachhaltige Geschäftsmodelle entstehen laufend neue. Industrieunternehmen nutzen da- für den Cradle-to-Cradle (C2C) Ansatz (zu Deutsch: „von der Wiege zur Wiege“). Ziel ist es, dass alle Rohstoffe, die genutzt werden, entweder kompostierbar sind oder in einem geschlossenen industriel- len Kreislauf verbleiben. Z.B.: Ein Teppichhersteller setzt nicht auf die herkömmliche schädliche PVC- Produktion von Teppichen, sondern auf ein Material, das sich unendlich oft zu Teppichen derselben Güte wiederverwerten lässt. Er verkauft die Teppiche daher nicht mehr nur, sondern vermietet sie auch. Sind sie abgenutzt, werden sie in der eigenen Recycling-Anlage zu Neuteppichen. ARBEITSAUFGABE 4: Cradle-to-Cradle Druckprodukte beschreiben Was kennzeichnet ein Cradle-to-Cradle Druckprodukt beim Medienhaus Gugler (Link)? Soziale und ökologische Sensibilität Welche soziale und ökologische Verantwortung wird vom Unternehmen übernommen? Nachhaltiges Wirtschaften (Sustainability) bedeutet, sein Unternehmen sowohl sozial und ökologisch ver- antwortlich als auch wirtschaftlich erfolgreich zu be- treiben. Video ie4ca3 Video s3i383 Linksammlung 8xc24k Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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