Wirtschaft gestalten HAK II, Arbeitsbuch BW
279 TOOL BOX TOOL BOX 6: Pro-und-Kontra-Debatte Welche Ziele? Im Wirtschaftsunterricht kommen auch wirtschaftliche und gesell- schaftliche Themen zur Sprache, die öffentlich kontrovers diskutiert werden. Bei der Pro-und-Kontra-Debatte bzw. beim Streitgespräch geht es nicht darum, den „Gegner“ durch bessere Argumente zu schlagen, vielmehr soll ein Thema aus verschiedenen Perspektiven betrachtet werden. Wie? Durchführung 1. Schritt: Machen Sie sich mit dem Problem und der Fragestellung vertraut. 2. Schritt: Bilden Sie gleich große Gruppen für die jeweiligen Positio- nen und eine kleine Moderationsgruppe. Am besten ist es, wenn die Gruppen durch Auslosung oder ein anderes Zufallsprinzip gebildet werden. Es geht nicht darum, die eigene Meinung zum Problem zu äußern, sondern Begründungen für einen Standpunkt zu erarbeiten und zu vertreten. 3. Schritt: Die Gruppen setzen sich nun mithilfe von Material vertie- fend mit „ihrer“ Position auseinander und erarbeiten einen begrün- deten Standpunkt. Dabei sollten auch die Argumente der anderen Gruppe(n) berücksichtigt werden. Das Moderationsteam stellt Re- geln für eine Podiumsdiskussion auf, z. B.: Eingangsstatement von zwei Minuten, Reihenfolge (z. B. Namensalphabet), Vorgaben für die Wortmeldung der Teilnehmer/innen, Zeitbegrenzung für die Diskus- sion, Schluss-Statement in umgekehrter Reihenfolge. 4. Schritt: Jede Gruppe bestimmt Gruppensprecher/innen (zwei je Position), bei kleineren Gruppen können alle an der folgenden Podi- umsdiskussion teilnehmen. 5. Schritt: Das Moderationsteam stellt eine geeignete Sitzordnung für die Podiumsdiskussion her: An den Längsseiten zweier Tische sitzen sich z. B. die „Parteien“ gegenüber, dahinter die anderen Grup- penmitglieder als Beobachter/innen. 6. Schritt: Der/die Moderator/in eröffnet die Pro-und-Kontra-Debatte, begrüßt die Teilnehmer/innen und Zuschauer/innen, nennt das The- ma, stellt die Teilnehmer/innen kurz vor und erklärt den Ablauf. Anschließend gibt jeder/jede Gruppensprecher/in ein Eingangs- statement (2 bis 3 Minuten) ab. Danach erfolgt durch Rede und Gegenrede ein Austausch der Argumente. Jeder/jede Teilnehmer/in (außer dem/der beginnenden) geht zunächst auf das Argument des Vorredners/der Vorrednerin ein, danach kann er/sie ein weiteres Argument vorbringen, auf das der/die nächste Teilnehmer/in wiede- rum eingehen muss. Zeitbedarf je nach Komplexitätsgrad des Themas 45 bis 90 Minuten Reflexion 7. Schritt: Abschließend erfolgt eine Reflexion der Diskussion: Der/ die Moderator/in fordert die Beobachter/innen auf, mitzuteilen, wel- che Argumente sie überzeugend fanden und welche nicht. Außer- dem sollen sie ihren Gesamteindruck schildern: Was gefiel ihnen und was nicht? Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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