Wirtschaft gestalten HAK II, Arbeitsbuch BW

220 4 Vertrieb Praxis: Distributionslogistik. Kerzenschein und der Duft von Zimt und Tannennadeln erfüllen den Raum. Richtig, es ist Weihnachtszeit. Die Zeit der Besinnlichkeit und Ruhe, aber auch die Zeit der Hektik und Vorbereitung. Geschenke müssen noch für die Liebsten besorgt werden. Wer soll was bekom- men? Wie viel Budget steht zur Verfügung? Kaufe ich die Sa- chen direkt im Geschäft oder online? Wann muss ich bestel- len, damit die Geschenke noch vor dem 24.12. bei mir ankommen? Kann ich notfalls die Sachen umtauschen? Die Geschenke müssen auch noch rechtzeitig liebevoll einge- packt werden. Beauftrage ich damit meinen kleinen Cousin oder verpacke ich sie selbst? Fragen über Fragen. Wenn die Geschenke endlich gut eingepackt sind, steht man vor weite- ren Problemen. Wo verstecke ich die Geschenke vor der neu- gierigen Schwester? Wie beschrifte ich diese, damit unter dem Weihnachtsbaum nicht Mama die Socken für Papa ge- schenkt bekommt? Diese und noch viele weitere Fragen müs- sen Unternehmen in der Distributionslogistik bedenken. Wichtige Überlegungen, die in diesem Zusammenhang angestellt werden müssen: ÚÚ hoher Servicegrad, d.h. Lieferbereitschaft und termingerechtes Arbeiten ÚÚ geringe Kapitalbindung, d.h. möglichst geringe Mengen im Lager bzw. kein Lager ÚÚ Kostensenkung, Reduzierung aller Kosten der Lagerung durch Optimierung und Planung ÚÚ Mehrere Lager führen zu kürzeren Wegen zu den Kunden und die Auslieferung ist billiger. ÚÚ widersprüchliche Ziele (Beispiel: kleine Bestände im Lager, aber jederzeitige Lieferbereitschaft, rechtzeitige Bereitstellung bei langen Liefer- und Beschaffungszeiten) Ein Lager zwischen den verschiedenen Produktionsstufen im Unternehmen bzw. für den Vertrieb dient zur ÚÚ Schaffung eines zeitlichen Ausgleichs (Puffer, Überbrückung) ÚÚ Transformation der Ware (z.B. Reifeprozess von Käse) ÚÚ Sicherung (z.B. um im Falle von Versorgungsengpässen die Produktion aufrecht erhalten zu können, saisonaler Ausgleich) ÚÚ Spekulation (um bei niedrigen Preisen größere Mengen kaufen zu können) Beschaffung Rohstoffe, Waren Produktion Halb- und Fertigprodukte Vertrieb Fertig- produkte Planung Ressourcen Vorgehensweise Steuerung Lieferanten Kunden Entsorgung Verpackungen, Abfall, Produkte etc. Logistikbereiche und ihre Zusammenhänge Vertrieb: Unter Distributionslogistik versteht man grundsätzlich alle Transport- und Lagervorgänge, die im Anschluss an die Produktion notwendig sind, damit Kunden und Kundinnen beliefert werden kön- nen. Die Distribution beginnt also bei der Lagerung der End- bzw. Fertigprodukte. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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