Stoffe, Schulbuch

Die Struktur der Eiweißstoffe ermöglicht ihre Wirkung 79 Beim Kochen von Fleisch oder Eiern führt man diese Denaturierung absicht- lich durch. Intakte Eiweißstoffe sind viel schwerer von den Verdauungsenzy- men angreifbar als denaturierte. Daher wird das Fleisch durch Kochen oder Braten leichter verdaulich. Bei der Verdauung werden die Proteine durch Enzyme in die Aminosäuren zerlegt. Die Eiweißverdauung findet hauptsäch- lich im Darm statt. Die Aminosäuren werden durch die Darmwand aufge- nommen und stehen zur Herstellung körpereigener Proteine zur Verfügung. Die mögliche Anordnung von Aminosäuren in der Eiweißkette ist so vielfäl- tig, dass jeder Mensch verschiedene Proteine aufbaut. Der Körper kann zwi- schen eigenem und fremdem Eiweiß unterscheiden, was zum Erkennen von Bakterien und Viren wichtig ist. Diese werden vom Immunsystem bekämpft, leider auch Fremdorgane bei Organtransplantationen. Das „Wissen“ um die Produktion der richtigen Eiweißstoffe ist vererbt. Es ist im Zellkern in der DNA (Desoxyribonukleinsäure) festgelegt. Auch Aminosäuren können natürlich zur Energiegewinnung oxidiert werden. Dabei liefern sie etwa gleich viel Energie wie Kohlenhydrate. In dem Fall muss zuerst der Stickstoff der Aminogruppe aus dem Molekül entfernt werden. Er wird in die stickstoffhaltige Verbindung Harnstoff umgewandelt und mit dem Harn ausgeschieden. Erhitze in der Proberöhre einige mL einer Lösung von rohem Eiklar in Wasser. Versuch 79.1 Denaturierung von Eiweiß 1 Versetze jeweils einige mL einer Lösung von rohem Eiklar in der Proberöhre mit halbkonzentrier- ter Salzsäure, mit Alkohol und mit Aceton. Denaturierung tritt ein. Versuch 79.2 Denaturierung von Eiweiß 2 Abb. 79.1: Tertiärstruktur der Eiweißstoffe Abb. 79.2: Quartärstruktur der Eiweißstoffe Abb. 79.3: Die Synthese der Eiweißstoffe in der Zelle I n f o r m a t i o n DNA Zellkern Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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