Stoffe, Schulbuch
73 Abb. 73.1: Die Bildung von Saccharose aus Trauben- und Fruchtzucker Abb. 73.2: Die Gewinnung von Rübenzucker aus Zuckerrüben Blutzucker Er dient als unmittelbar verwertbare Energiereserve und seine Konzentration wird von zwei Hormonen, dem Insulin (senkt den Blutzucker) und dem Glucagon (blutzuckersteigernd) in engen Grenzen konstant gehalten. Bei Insulinmangel liegt Zuckerkrank- heit vor. Es ist zu viel Traubenzucker im Blut. Dies führt auf Dauer zu schweren Schäden. Bei Zuckerkrankheit scheidet der Mensch Traubenzucker mit dem Harn aus. Zum Nachweis wurde daher die Fehling´sche Lösung entwickelt (Versuch 72.1). Mit Traubenzucker färbt sich Fehling´sche Lösung beim Erhitzen grün bis rot, es entsteht ein roter Feststoff. Heute kennt man wesentlich einfachere und genauere Testmethoden um den Harnzuckergehalt zu bestimmen. Zweifachzucker Der im Alltag verwendete Zucker ist Saccharose . Bei uns wird er aus der Zuckerrübe (daher oft auch Rübenzucker , in anderen Teilen der Erde aus Zuckerrohr – daher Rohrzucker genannt) gewonnen, ist aber dieselbe Substanz. Er ist ein Zweifachzuc- ker aus einem Frucht- und einem Traubenzuckermolekül (Abb. 73.1) und reagiert nicht mit Fehling´scher Lösung (Versuch 73.2). Durch Behandeln mit Säure lässt er sich aber unter Wasseraufnahme in die zwei Einfachzucker spalten. Dann ist ein posi- tiver Fehling-Test wieder möglich (Versuch 73.3). Bei der Zuckergewinnung müssen die Rüben innerhalb weniger Wochen nach der Ernte verarbeitet werden. Daher arbeitet die Zuckerfabrik nur zwischen Oktober und Dezember. Die Rüben werden geschnitten, der Zucker mit heißem Wasser heraus- gelöst, der Zuckersaft wird gereinigt und eingedampft, bis sich Zucker ausscheidet. Dieser wird durch Zentrifugen abgetrennt und getrocknet. Die Rübenschnitzel und ein nicht kristallisierbarer Rest der Zuckerlösung ( Melasse ) dienen als Viehfutter. Die Melasse des Zuckerrohres dient als Ausgangsstoff zur Rumherstellung. Der Malzzucker ist ein Zweifachzucker, der aus 2 Traubenzuckermolekülen aufgebaut ist (siehe Abb. 73.3). Er wird durch Abbau von Stärke gewonnen. Dies ist der erste Schritt bei der Biererzeugung. Im Bier ist noch unvergorener Malzzucker vorhanden. Auch Disaccharide sind gut wasserlöslich und nur unter Zersetzung schmelzbar (Karamelisieren) (Versuch 73.1). Abb. 73.3: Malzzuckermoleküle bilden sich aus 2 Traubenzuckermolekülen. Zucker – Stärke – Cellulose Gib in eine Proberöhre eine Spatelspitze Zucker und erhitze stark. Der Zucker schmilzt zuerst und wird dann schwarz. An den noch kalten Teilen der Proberöhre kondensiert Wasser. Versuch 73.1 Erhitzen von Zucker O O O O O O H H O O O O H H O O Waschen Schnitzeln Rohsaft Ca(OH) 2 Filtration Dünnsaft Verdampfer Dicksaft Melasse Ernten Aus- laugen CO 2 CaCO 3 Verdampfer Zucker Dein/e Chemielehrer/in gibt in deine Proberöhre 1 mL etwa halbkonzentrierte Salzsäure. Setze eine Spatelspitze Saccharose zu und erhitze vorsichtig. Dein/e Chemielehrer/in gibt dann 1 mL Natronlauge (ca. 6 mol/L) zu. Führe anschließend den Fehling- Test (Siehe VS 72.1) durch. Führe Versuch 72.1 mit Saccharose durch. Versuch 73.3 Spaltung von Saccharose Versuch 73.2 Reaktion von Saccharose mit Fehling´scher Lösung Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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