Stoffe, Schulbuch
1 Kapitelname 6 Unsere Nahrung 72 Abb. 72.1: Strukturformel, Stäbchenmodell, Kalottenmodell und vereinfachte Formeln von Traubenzucker (links) und Fruchtzucker (rechts) 6.3 Zucker, Stärke, Cellulose – Kohlenhydrate sind unterschiedlich aufgebaut Die Nahrungsmittel Zucker, Mehl, Reis und die Erdäpfel versorgen uns mit einer wichtigen Nährstoffgruppe, den Kohlenhydraten . Der Name Kohlenhydrate stammt daher, dass sie neben Kohlenstoff noch Was- serstoff und Sauerstoff wie im Wasser im Verhältnis 2 : 1 enthalten (ZB Traubenzucker C 6 H 12 O 6 ). Kohlenhydrate bestehen aus Zuckermolekülen . Einfachzucker (Monosaccharide) Sie bestehen aus einem Zuckermolekül, wichtige Einfachzucker sind der Traubenzucker (Glucose) und der Fruchtzucker (Fructose). Zweifachzucker (Disaccharide) Sie bestehen aus zwei miteinander verknüpften Zuckermolekülen, wichtige Zweifachzucker sind der Rohrzucker (Saccharose), der Malzzucker und der Milchzucker. Vielfachzucker (Polysaccharide) Sie bestehen aus vielen miteinander verknüpften Zuckermolekülen, wichtige Vielfachzucker sind Stärke und Cellulose. Einfachzucker Traubenzucker ( Glucose ) ist das wichtigste Monosaccharid . Er kommt in Weintrauben vor. Der Mensch hat in seinem Blut etwa 0,1 % Trauben- zucker, der dort Blutzucker genannt wird. Fruchtzucker ( Fructose ) kommt in vielen Früchten wie Zwetschken und Bananen vor und schmeckt süßer als Traubenzucker. Trotz ihres unterschiedlichen Aufbaus haben sie dieselbe Summenfor- mel C 6 H 12 O 6 , sind also isomer zueinander. Sie sind ringförmige Moleküle (5er oder 6er Ringe) mit einem Sauer- stoffatom als Ringglied (Abb. 72.1). Die Kohlenstoffatome tragen OH- Gruppen. Wie wir schon von den Alkoholen wissen, sind die OH-Gruppen polar. Die Zuckerbausteine sind also wasserlöslich. Ihre Schmelztempe- raturen liegen sehr hoch, sie zersetzen sich bereits beim Schmelzen. (Versuch 73.1) Die Einfachzucker gehören zur Gruppe der reduzierenden Zucker und reagieren daher mit Fehling´scher Lösung (Versuch 72.1) H C C C C C O OH H OH H OH H OH CH 2 OH H HOH 2 C CH 2 OH H HO OH H H C C HO O O O O O Man gibt in ein kleines Becherglas etwa 1 cm hoch Staubzucker und etwa dasselbe Volumen an konzentrierter Schwefelsäure. Durch Wasserab- spaltung unter starker Erwärmung entsteht ein lockeres, pilzartiges Kohlenstoffgebilde. Versuch 72.2 (Lehrer/in) Zuckerkohle Mische jeweils ca. 1 Finger hoch Fehling 1 (Kupfer- sulfatlösung) und Fehling 2 (Natronlauge und das Salz der Weinsäure) in einer Proberöhre. Gib eine Spatelspitze Traubenzuc- ker in die dunkelblaue Lösung. Erhitze vorsichtig im Wasserbad. Öffnung der Proberöhre nie in Richtung deiner Mitschü- ler/innen halten! Wiederhole den Versuch mit Fruchtzucker. Versuch 72.1 Nachweis von Einfachzuckern Fehling I Fehling II Glucose G L U C O S E Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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