Stoffe, Schulbuch
6 Unsere Nahrung Speisefette – Seifen – Kohlenhyd- rate – Zucker – Stärke – Cellulose – Eiweiß – Vitamine – Mineralstoffe – Spurenelemente Wichtige Begriffe, die wir in diesem Kapitel kennen lernen werden! 68 6.1 Die Speisefette Fett ist der Nährstoff mit dem größten Energiegehalt. Es liefert bei der Oxidation pro Gramm mehr als doppelt so viel Energie wie die anderen Nährstoffe. Daher dient es bei Mensch und Tier hauptsächlich als Reservestoff, also als Nahrungsvorrat für Hun- gerperioden. Daneben ist es Wärmeisolator unter der Haut und stoßdämpfender Schutz für innere Organe wie die Nieren. In der Milch ist Fett als Energieträger und als Träger der fettlöslichen Vitamine zur Ernährung des Säuglings bei allen Säugetieren ent- halten. Pflanzen, die sich nicht bewegen müssen, haben Fett nur bei den Samen als Reservestoff. Samen sollen verbreitet, also transportiert werden, daher ist hier Gewichtsersparnis wieder sinnvoll. In den Samen dient das Fett als Nahrungsvorrat für die keimende Pflanze. Die wichtigsten auch in Österreich gewonnenen Pflanzenfette sind Sonnenblumenöl und Rapsöl . In den Mittelmeerländern spielt Olivenöl die Hauptrolle. Aus tropischen Gebieten kommt das Kokosfett und das Fett der Ölpalme, bei der sowohl Frucht- fleisch als auch die Samen Fett enthalten. Daneben gewinnt man Fett auch aus den als Abfall der Baumwollgewinnung anfal- lenden Samen und aus Erdnüssen. Eine ausgewogene Ernährung sollte etwa 20 bis 30 % der Ener- gie aus dem Fett beziehen. In der Praxis essen wir zu viel Fett, unsere Nahrung bekommt oft über 50 % der Energie aus dem Fett. Man sollte Fett also möglichst sparsam verwenden. Vor Nahrungsmittel sind Stoffe, die dazu bestimmt sind, gegessen zu werden. Sie versorgen unseren Körper einerseits mit der notwen- digen Energie, andererseits auch mit Stoffen zum Aufbau des Kör- pers beim Wachsen oder als Ersatz von unbrauchbar gewordenen Verbindungen. Unser Organismus erneuert sich auf diese Weise ständig. Der Vergleich mit einem Auto liegt nahe. Es benötigt regelmäßige Energiezufuhr (Tanken) und in regelmäßigen Abstän- den Service (Ölwechsel und Ersatzteile). Die Energiemenge, die ein Nahrungsmittel dem Körper zur Verfügung stellt, nennt man den Brennwert . Er wird in kJ/100 g Nahrungsmittel angegeben. Die Nahrungsmittel sind praktisch immer Stoffgemische . Sie beste- hen zum großen Teil aus drei Stoffklassen, den Eiweißstoffen , den Kohlenhydraten und den Fetten . Diese drei Stoffklassen nennt man Nährstoffe. Mit ihnen werden wir uns genauer beschäftigen. Daneben gibt es noch Stoffe, die wir in geringeren Mengen auf- nehmen. Dazu gehören Salze ( Mineralstoffe , Spurenelemente ), die als anorganische Verbindungen zum Aufbau von Knochen und Zähnen dienen, für die Funktion der Nerven wichtig sind und bei der Verdauung benötigt werden. Vitamine sind organische Stoffe, die wir nur in sehr kleinenMengen brauchen, die aber lebensnotwendig sind. Wir können sie nicht selbst aus anderen Stoffen herstellen. Sie dienen als Ausgangs- stoffe zur Herstellung von Enzymen und Hormonen, also von Stof- fen, mit denen die Steuerung unseres Körpers funktioniert. Zuletzt benötigen wir noch unverdauliche Ballaststoffe , die für die regelmäßige Funktion der Verdauung nötig sind. Eine gesunde, ausgewogene Ernährung enthält alle erwähnten Stoffgruppen in ausreichender Menge, ohne einseitig zu sein, also zu viel von einer Gruppe zu enthalten. Abb. 68.2: Funktionen von Fett im Organismus Abb. 68.1: Die wichtigen Inhaltsstoffe unserer Lebensmittel Fette Kohlenhydrate Eiweiß N ä h r s t o f f e Mineralstoffe Spurenelemente S a l z e Ballaststoffe Vitamine Du isst zu wenig! Du kast keine Reservestoffe! Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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