Stoffe, Schulbuch
57 Weingeist – der Alkohol der alkoholischen Getränke Abb. 57.1: Wein enthält viele Ethanolmoleküle. Es ist verboten, im durch Alkohol beeinträchtigten Zustand ein Fahrzeug zu lenken. Alkoholgenuss verlängert die Reaktionszeit des Menschen, führt zur Selbstüberschätzung und beeinträchtigt die Wahrnehmung. Viele schwere Unfälle kommen unter Alkoholeinwirkung zu Stande. Ab einem Blutalkohol- gehalt von 0,5 Promille werden Geldstrafen verhängt. Wird man beim Fahren mit mehr als 0,8 Promille ertappt, so ist mit Führerscheinentzug zu rechnen. Buslenker und Führerscheinneulinge (Probeführerschein) müssen auf Alko- hol überhaupt verzichten, wenn sie ein Fahrzeug lenken wollen. Überprüft werden die Grenzen mit Alkomaten, die auf elektronischem Weg den Alkohol- gehalt in der ausgeatmeten Luft messen. Alkohol ist ein giftiger Stoff . Die tödliche Dosis liegt zwischen 3 und 5 Promille Blutalkoholgehalt. Akute Alkoholvergiftungen führen zum Tod durch Atem- stillstand. In Österreich sterben jährlich etwa 30 Personen an akuter Alkohol- vergiftung. Auch bei regelmäßiger Einnahme ist Alkohol ein sehr schädlicher Stoff. Vor allem die Leber wird bei regelmäßigem Alkoholkonsum angegriffen. Alkohol wird in der Leber zu Essigsäure umgebaut. Dieser Vorgang blockiert den Fettabbau. Daher lagert sich Fett in der Leber ab, es kommt zu einer ver- größerten Fettleber. Schließlich sterben Leberzellen ab, die Leber schrumpft und verhärtet. Diese Leberzirrhose genannte Krankheit ist lebensbedrohend und kann nur durch Lebertransplantationen geheilt werden. Alkohol ist ein Suchtgift . Ständiger übermäßiger Alkoholkonsum führt schließ- lich zu körperlicher Abhängigkeit. Der Alkoholiker verliert die Kontrolle über sein eigenes Verhalten. Schwere Vergiftungsschäden sind die Folge. Alkoholi- ker können nicht von selbst zu trinken aufhören. Sie müssen unter ärztlicher Aufsicht eine Entziehungskur machen und dürfen dann ihr weiteres Leben lang keinen Alkohol mehr trinken. Schon ein Glas Wein kann die Sucht neu in Gang setzen. In Österreich schätzt man die Zahl der Alkoholiker auf über 300 000 Personen, etwa 10 % der Bevölkerung gelten als alkoholgefährdet, also an der Grenze zur Sucht. Etwa 8000 Menschen sterben pro Jahr in Österreich an den Folgen von Alkoholmissbrauch. Fülle in einen 1-Liter-Stehkol- ben etwa 500 mL lauwarmes Wasser und löse darin ca. 75 g Traubenzucker und eine Spa- telspitze Kaliumammoniumhy- drogenphosphat auf. Gib etwa 5 g Hefe zu und verschließe mit einem Gärspund. Schon nach kurzer Zeit kannst du eine Gasentwicklung feststellen. Lass die Anordnung bis zur nächsten Chemiestunde stehen. Versuch 57.1 Alkohol aus Traubenzucker Versuch 57.2 Eine Destillation Baue eine Destillationsapparatur wie unten gezeigt auf und fülle die in Versuch 57.1 gewonnene Lösung in den Destillier- kolben. Destilliere etwa 1/5 der Flüssigkeit über. Untersuche das Destillat auf Brennbarkeit und Geruch. Kalkwasser Traubenzucker Hefe Wasser zur Wasser- leitung zum Abfluss Destillat Gemisch Alkohol Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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