BioTOP 4, Schulbuch
B 4 Rapspflanzen können durch Gentechnik herbizidresistent gemacht werden. B 5 Bei Erdbeeren ist eine Anwendung der Gentechnik die Vermeidung von Frostschäden. 99 Vererbung Zusammenfassung Die Pflanzenzucht hat eine lange Geschichte. Zunehmend wird Gen - technik zur Erlangung einer bestimmten erwünschten Pflanzen- eigenschaft eingesetzt. In Österreich ist der Anbau von gentec hnisch veränderten Pflanzen jedoch verboten. in die Zuchtpflanze eingebracht. So wird die Pflanze resistent, also un empfindlich für das Herbizid. Ein mögliches Einsatzgebiet der Herbizidresistenz ist der Rapsanbau ( B 4 ). Der Einsatz von Herbizid - resistenzen ist aber problematisch. Die Artenvielfalt von Pflanzen und den davon abhängigen Insekten ist gefährdet. Bei Obst ist die Resistenzsteigerung besonders gegen Pilzinfektionen ein wichtiges Züchtungsziel. Außerdem fordern der Handel und die Konsumentinnen und Konsumenten immer neue Sorten, die sich in Aus- sehen, Geschmack und Geruch unterscheiden. Diese Neuzüchtungen werden durch die Gentechnik beschleunigt und verfeinert. Bei früh im Jahr reifenden Obstsorten, zB bei Erdbeersorten, stellt die Eiskristallbildung bei Temperaturen von –1 bis –5 °C in Blüten und Blät - tern ein Problem dar. Eine Rolle spielt dabei eine bestimmte Bakterien- art, die aufgrund von Eiweißstoffen an ihrer Oberfläche zu einer vorzei- tigen Eiskristallbildung führt und dadurch Frostschäden auslöst. Man kann diese Bakterien gentechnisch verändern, indem man das Gen, das die Bildung dieser Eiweißstoffe auslöst, aus der Erbinformation der Bakterien entfernt ( B 5 ). Welche Auswirkungen haben transgene Pflanzen? Beim Einsatz von gentechnisch veränderten Pflanzen ist es wichtig dass die natürliche Vermehrung und eine Vermischung mit nicht gentechnisch veränderten Wildpflanzen verhindert werden. Sonst könnten Wildpflanzen zB resistent gegen Herbizide werden, wodurch der ursprüngliche Vorteil wieder zunichte gemacht werden würde. Daher werden die Pflanzen so verändert, dass sie nur sterile (unfrucht- bare), männliche Blüten oder nicht keimfähige Samen ausbilden. Das bedingt allerdings, dass für jede Aussaat neues Saatgut angekauft werden muss. Dies geschieht vor allem bei Raps, Sonnenblumen und Mais. Die Auswirkung von gentechnisch veränderten Pflanzen und ihren Produkten auf den Menschen ist noch nicht erforscht. In Österreich gibt es ein Anbauverbot für gentechnisch verändertes Saatgut. Es können jedoch gentechnisch veränderte Produkte einge - führt werden, zB gentechnisch veränderte Sojabohnen. Nahrungsmittel, die solche Produkte enthalten, müssen allerdings einen Vermerk erhal- ten, die diese Inhaltsstoffe angeben. Mach mit 1 Liste die wichtigsten Nutz - pflanzen auf, die in Österreich angebaut werden. Seit wann werden diese Pflanzen vom Menschen kultiviert? Erstelle dazu eine Zeitlinie. 2 Überlege, welche Vor- und Nachteile gentechnisch ver änderte Pflanzen für die Landwirtschaft haben können. Welche Risiken siehst du darin? Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags , öbv
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