BioTOP 4, Schulbuch

B 3 Das Hormonpflaster B 4 Die Hormonspirale 89 Mensch Zusammenfassung Es gibt zahlreiche mechanische, chemische, hormonelle und operative Methoden, um das Eintreten einer ungewollten Schwangerschaft zu verhindern. Beide Partner sollten gemeinsam eine Methode wählen. Schwangerschaftsabbrüche sind nach österreichischer Rechtslage in den ersten drei Monaten der Schwangerschaft gestattet. Psychische und körperliche Folgen für die betroffene Frau sind aber zu bedenken. Was sind hormonelle Verhütungsmittel? Hormonelle Verhütungsmittel greifen in das weibliche Hormonsystem ein. Sie enthalten Hormone, die den Eisprung verhindern, die Ein- nistung der befruchteten Eizelle und das Eindringen der Spermie n in die Gebärmutter erschweren. Ein Beispiel ist die Antibabypille (  B 2 ). Sie wird von der Frauenärztin oder dem Frauenarzt verschrieben und ist bei regelmäßiger Einnahme ein sehr sicheres Verhütungsmittel (Pearl-Index 0,1–0,9). Durch den Eingriff ins weibliche Hormonsystem kann es Nebenwirkungen geben, die mit der behandelten Ärztin/dem behandelten Arzt genau bespro- chen werden müssen. Die Pille schützt nicht vor sexuell übertragbaren Krankheiten! Hormone können auch durch eine Dreimonatsspritze , ein Hormonpflas- ter (  B 3 ) oder ein Hormonstäbchen , das unter die Haut am Oberarm eingesetzt wird, an den Körper abgegeben werden. Die Hormonspirale (  B 4 ) wird in die Gebärmutter der Frau eingesetzt und soll die Ein nistung einer befruchteten Eizelle verhindern (Pearl-Index 0,16). Was kann man noch gegen eine ungewollte Schwangerschaft tun? Wenn ein Paar keine Kinder (mehr) bekommen möchte, können beim Mann die Samenleiter oder bei der Frau die Eileiter operativ durch trennt werden. Dies nennt man Sterilisation . Diese Operation liefert einen Schutz vor einer ungewollten Schwangerschaft (Pearl-Index beim Mann 0,1 und bei der Frau 0,2–0,5). Die Operation kann aber meistens nicht mehr rückgängig gemacht werden! Die „Pille danach “ ist eine Notfallverhütung , die in Ausnahmefällen zum Einsatz kommt. Der Frau wird ein hoch dosiertes Hormon verabreicht, das die Einnistung des Keims verhindert. Kommt es zur ungewollten Schwangerschaft, gibt es in Österreich die so genannte Fristenlösung . Diese ermöglicht es der Frau, bis zum Ende des dritten Schwangerschaftsmonats nach vorheriger ärztlicher Bera- tung straffrei abzutreiben. Bei der Abtreibung wird der Embryo oder der Fetus unter Betäubung durch eine Ärztin/einen Arzt abgetötet und aus der Gebärmutter entfernt. Die Entscheidung für eine Abtreibung muss aber genau überlegt werden und kann nicht leichtfertig geschehen! Deshalb wird die betroffene Frau eingehend beraten und informiert. Mach mit 1 Nenne drei Verhütungs - methoden, die als sehr sicher gelten. 2 Du erhältst folgende Infor - mationen über Verhütungs- methoden: • Pille 50 % • Kondom 36 % • Sterilisation Mann 4 % • Sterilisation Frau 4 % • Dreimonatsspritze 1 % • Temperaturmessen 1 % • Kalendermethode 1 % Was glaubst du, sagen diese Zahlen aus? 3 Erkläre, welche Voraussetzun - gen gelten müssen, damit eine natürliche Verhütungsmethode angewendet werden kann. Warum ist sie für junge Paare noch nicht so gut geeignet? 4 Diskutiert in der Klasse die Vor- und Nachteile von hormo- nellen Verhütungsmitteln. Nur zu Prüfzwecken - – Eigentum des Verlags - öbv

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