BioTOP 4, Schulbuch

B 1 Ein Kondom schützt auch vor manchen Krankheitserregern. B 2 Die Antibabypille 88 Die Verhütung Unter Empfängnis- und Schwangerschaftsverhütung werden alle Methoden verstanden, die eine Befruchtung der Eizelle oder eine Einnistung des Keims verhindern sollen. Die Sicherheit einer Ver - hütungsmethode gibt der Pearl-Index an. Er sagt aus, wie viele von 100 Frauen, die diese Verhütungsmethode angewendet haben, innerhalb eines Jahres trotzdem schwanger wurden. Je niedriger der Pearl-Index ist, umso sicherer ist diese Verhütungsmethode. Welche natürlichen Verhütungsmethoden gibt es? Natürliche Verhütungsmethoden gehen davon aus, dass die Eizelle nur einige Stunden nach dem Eisprung befruchtet werden kann. Daher zielen diese Methoden darauf ab, dann Geschlechtsverkehr zu haben, wenn die Spermien nicht auf befruchtungsfähige Eizellen treffen können. Ein stabiler Zyklus und eine genaue Beobachtung des Zyklus sind Voraussetzung für die Anwendung von natürlichen Verhütungs- methoden. Bei Geschlechtsverkehr an fruchtbaren Tagen ist die Anwen - dung zusätzlicher Verhütungsmittel notwendig. Außerdem bieten diese Methoden keinen Schutz vor Erregern sexuell übertragbarer Krank - heiten! Bei der Kalendermethode werden die fruchtbaren Tage mithilfe eines Kalenders bestimmt (Pearl-Index 9–30). Bei der Temperaturmethode wird durch die tägliche Messung der Körpertemperatur unmittelbar nach dem Aufwachen der Zeitpunkt des Eisprungs ermittelt (Pearl-Index 0,8–3). Die Körpertemperatur ist nach dem Eisprung für ca. 2 Wochen um 0,5 °C erhöht. Was sind mechanische Verhütungsmittel? Mechanische Verhütungsmethoden sollen die Befruchtung der Eizelle verhindern, indem sie eine mechanische Barriere zwischen Spermien und Eizelle bilden. Das Kondom (Präservativ) besteht aus einer dünnen Hülle, die über den erigierten Penis gestreift wird und so das Eindringen von Spermien in die Scheide verhindert (  B 1 ). Es bietet auch guten Schutz vor den Erregern sexuell übertragbarer Krankheiten. Oft beeinträchtigen Anwendungsfehler die Sicherheit (Pearl-Index 2–12). So darf es zum Bei- spiel nicht gleichzeitig mit ölhaltigen Cremen angewendet werden und auch auf das Haltbarkeitsdatum ist zu achten! Diaphragma (Pessar) und Portiokappe sind mechanische Verhütungs - mittel, die von der Frau angewendet und vor den Muttermund gelegt werden. Eine Anpassung durch die Frauenärztin oder den Frauenarzt ist hier notwendig (Pearl-Index 1–20). Was sind chemische Verhütungsmittel? Chemische Verhütungsmittel wie Zäpfchen oder Tabletten werden in die Scheide eingelegt und machen Spermien bewegungsunfähig. Sie besitzen einen Pearl-Index von 3–21. Weißt du … Durch Geschlechtsverkehr können neben dem HI-Virus ( siehe Seite 50 ) auch die Erreger von Krankheiten wie Tripper oder Syphilis über- tragen werden. Tripper ist eine Bakterieninfektion, die brennende Schmerzen beim Harnlassen und eitrigen Ausfluss verursacht. Ohne Behandlung kann diese Erkran- kung zur Unfruchtbarkeit führen. Es müssen Antibiotika verabreicht werden. Syphilis ist eine durch Bakte rien hervorgerufene Erkran - kung, bei der man zuerst Haut- veränderungen bemerkt. In diesem ersten Stadium ist die Krankheit durch die Einnahme von Antibiotika heilbar. Jahre später greift diese Erkrankung, wenn sie unbehandelt blieb, auf das Nervensystem und die inneren Organe über und kann zum Tod führen. In Österreich ist Syphilis meldepflichtig. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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