BioTOP 4, Schulbuch
B 1 Die Tse TseFliege überträgt den Erreger der Schlafkrankheit. B 2 Kugelförmige Bakterien (Kokken) unter dem Mikroskop (8 500fache Vergrößerung) 48 Krankheitserreger Was verstehen wir unter Krankheitserregern? Krankheitserreger sind Organismen oder Stoffe, die in anderen Lebe wesen gesundheitsschädigende Abläufe verursachen. Krankheits - erreger können zB Bakterien, Pilze, tierische Einzeller oder Viren sein. Welche Krankheitserreger unterscheiden wir? Infektionen durch Pilze können an unterschiedlichen Stellen des Körpers auftreten. Zumeist sind sie harmlos. Probleme treten nur bei einem geschwächten Immunsystem auf. Hautpilz, Nagelpilz und Pilz- infektionen der Scheide treten immer häufiger auf. Viele in den Tropen auftretende Krankheiten, so genannte Tropen- krankheiten, werden von tierischen Einzellern (Protisten) verursacht. Amöbenruhr, Malaria und Schlafkrankheit sind nur einige Beispiele für solche Erkrankungen. Oft benutzen Erreger fremde Organis men (Wirte), um sich zu vermehren. Nützt der Krankheitserreger abwechselnd verschiedene Tierarten oder den Menschen als Wirt, nennt man das Wirtswechsel . Der Erreger der Schlafkrankheit wird von der Tse-Tse-Fliege übertragen ( B 1 ). Er macht einen Wirtswechsel zwischen dem Insektenwirt und dem Wirbeltierwirt durch. Der Erreger kommt vor allem im Blut, in der Lymphe, im Knochenmark, in der Rückenmarksflüssigkeit und im Gehirn vor. Die Schlafkrankheit tritt im gesamten Tropengürtel Afrikas auf. Einige Wochen nach der Infektion mit dem Erreger treten Fieber, Schüttelfrost und ein Hautausschlag auf. In weiterer Folge kommt es zu Verwirrtheit und Krampfanfällen. Unbehandelt führt die Schlafkrankheit zu einem schlafähnlichen Dämmerzustand und zum Tod. Bakterien sind einfach gebaute, einzellige Lebewesen ( B 2 ). Sie können giftige Stoffwechselprodukte ausscheiden und den Körper so schädigen. Manchmal ernähren sie sich auch von Gewebe oder Blut - zellen oder sie verursachen hohes Fieber, das für die Erkrankte/den Erkrankten tödlich enden kann. Bakterien können die verschiedensten Erkrankungen, wie Mittelohr- entzündung, Bronchitis, Lungenentzündung, Tuberkulose (Erkrankung der Lunge), Cholera (Erkrankung des Dünndarms) und Tetanus (Erkran- kung der Nerven) hervorrufen. Viren sind keine Lebewesen, da sie keinen eigenen Stoffwechsel besitzen und sich nicht selbstständig vermehren können. Sie kö nnen sich aber in anderen Zellen ( Wirtszellen ) vermehren, indem sie die Wirtszelle dazu nutzen, neue Viren zu produzieren ( B 3 ). So wird die Wirtszelle geschädigt. Stirbt eine von Viren befallene Zelle, platzt sie und setzt die neu gebildeten Viren frei. Die Viren befallen dann weitere Zellen. Die Krankheiten Schnupfen, Grippe, Kinderlähmung, Gelbsucht (Hepatitis), Tollwut und AIDS sind Beispiele für Virusinfektionen. Virusinfektionen sind sehr ansteckend , weil manche Viren mit der Luft (durch Tröpfchen zB beim Husten oder Niesen) übertragen werden können. Außerdem verändern sich die Viren sehr schnell und erschweren so die Immunreaktion des Körpers. Weißt du … In den letzten Jahren traten in Mitteleuropa vermehrt Infektionen mit Hantaviren auf. Diese werden durch den Kot, Urin und Speichel von Mäusen und Ratten übertragen. Die Infektion kann sich mit leichten, grippe artigen Symptomen bis hin zu akutem Nierenversagen äußern und muss in der Regel im Kranken- haus behandelt werden. Die Ansteckung mit dem Virus erfolgt durch das Einatmen des Staubes der getrockneten Ausschei- dungen der Nagetiere oder durch den Kontakt von Hautwunden damit. Arbeitsblatt xn7ph4 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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