BioTOP 4, Schulbuch

B 1 Essstörungen sind oft eine Folge von seelischer Unausgeglichenheit. B 2 Bei Magersucht ist die Körper ­ wahrnehmung gestört. B 3 Ein Blutzuckermessgerät dient zur Bestimmung der Glucose im Blut. 24 Ernährung, Verdauung und Krankheit Was versteht man unter einer Essstörung? Essstörung ist der Überbegriff für alle ernährungsbedingten Erkran - kungen in Bezug auf das Körpergewicht. Essstörungen haben ihre eigentliche Ursache meist im psychischen (seelischen) Bereich (  B 1 ). Eine Heilung von Essstörungen ist sehr schwierig und meist nur mit pro fessioneller, also sachverständiger Hilfe möglich. Welche Essstörungen unterscheiden wir? Die Magersucht ( Anorexie ) ist durch einen starken Gewichtsverlust ge - kennzeichnet, der durch extreme Diät, Erbrechen, intensive Bewegung und Einsatz von Medikamenten, die den Appetit verringern (Appetit- zügler) und Abführmitteln erzielt wird. Die Krankheit verursacht eine verzerrte Körperwahrnehmung (  B 2 ). Meist empfinden sich Betroffene sogar als „übergewichtig“. Folgen sind Schäden am Nervensystem und Herz-Kreislaufsystem. Bei Mädchen bleibt oft die Menstruation aus. Der Energieumsatz ist herab- gesetzt. Ein ständiges Kältegefühl ist eine Folge. Letztendlich können Organschäden zum Tod führen. Bei der Ess-Brech-Sucht ( Bulimie ) lösen einander Essanfälle und selbst ausgelöstes Erbrechen ab. Die Erkrankung bleibt meist lange unerkannt, weil die Betroffenen ein normales Körpergewicht aufweisen. Das selbst ausgelöste Erbrechen wird mit der Zeit zum unvermeidbaren Reflex. Durch die Magensäure kommt es zu Schäden an Speiseröhre, Rachen und Zähnen. Auch das hormonelle Gleichgewicht wird verändert. Zusätz lich verwendete Abführ- und Entwässerungsmittel schädigen den Darm. Mineralstoffmangel kann zum Herzstillstand führen. Bei der Binge-Eating-Disorder werden regelmäßig innerhalb kurzer Zeit ungewöhnlich große Mengen von Nahrungsmitteln aufgenommen, ohne dass die/der Betroffene hungrig ist. Da nicht erbrochen wird, ist meist Übergewicht die Folge. Bei der Fettsucht ( Adipositas ) wird mehr Nahrung aufgenommen, als der Körper verbraucht. Neben falscher Ernährung spielen auch hier seelische Auslöser, wie Ärger oder Ängste, eine große Rolle. Oft findet Frustessen statt. Folgeerkrankungen sind Überbelastungen des Bewegungsapparates sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Stoffwechsel erkrankungen wie Diabetes. Was ist Diabetes? Die Menge des Zuckers im Blut, der so genannte Blutzuckerspiege l, wird im gesunden Organismus durch einen hormongesteuerten Regel- kreis im Gleichgewicht gehalten (siehe Seite 73) . Für die Senkung des Blutzuckerspiegels ist das Hormon Insulin verantwortlich. Als Normalwert gilt ein Wert von 75–120 mg Glucose/100 ml Blutserum (  B 3 ). Sind die Blutzuckerwerte erhöht, spricht man von Diabetes. Nach ihrer Entstehung unterscheidet man zwei Arten von Diabetes. Arbeitsblatt zur Leseförderung 5vr5ts Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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