BioTOP 4, Schulbuch

B 6 Die Stadttaube B 7 Ringeltaube B 8 Die Türkentaube 113 Lebensraum Stadt Zusammenfassung Tiere leben als Kulturfolger in unseren Städten. Durch das Na hrungs- angebot und das Fehlen natürlicher Feinde können sie sich stark ver- mehren. So sind die Stadttauben in manchen Städten bereits zu einer Plage geworden. Die in der Stadt anzutreffenden Stadttauben sind die verwilderte Form der Haustaube. Diese stammt von den an Felsen lebenden Felsentau- ben ab. Die Stadttaube erkennst du leicht an dem grauen Gefieder mit den beiden schwarzen Bändern an den Flügeln (  B 6 ). Sie sucht sich ihre Nistplätze in Mauernischen, auf Dachböden und Türmen. Neben der Stadttaube findet man in den Städten auch die Ringeltaube (  B 7 ) und die Türkentaube (  B 8 ). Tauben vermehren sich in der Stadt sehr stark, da ihnen die natürlichen Feinde fehlen. Sie werden daher auch manchmal die „Ratten der Lüfte“ genannt. Die Felsentauben ernähren sich von Körnern, doch die in der Stadt lebenden Tauben sind Allesfresser geworden. Oft werden sie in Parks gefüttert und müssen ihr Futter daher nicht mehr selbst suchen. Im Kropf wird das Futter gesammelt und eingeweicht. Der Futterbrei wird im Drüsenmagen mit Verdauungssäften vermischt. Durch die ebenfalls aufgenommenen Steinchen werden die Körner im Muskel - magen zer rieben. Tauben leben in einer das Leben lang anhaltenden Ehe. Mehrere Male pro Jahr werden Eier gelegt und bebrütet. Die blinden und fast nackten Nachkommen werden von den Elterntieren mit Kropfmilch gefüttert. Die Kropfmilch ist ein Brei, der im Kropf der Elterntiere gebildet wird. Das große Nahrungsangebot in der Stadt hat dazu geführt, dass das ökologische Gleichgewicht gestört ist. Die Tauben haben fast keine natürlichen Feinde mehr und auch im Winter sterben nur mehr wenige Tiere am Hunger. So konnte man in allen Städten Europas in den letzten 50 Jahren ein starkes Ansteigen der Taubenanzahl beobachten. Dadurch rücken die Nistplätze der Tiere immer enger aneinander. So können sich Krankheiten unter den Tauben leichter ausbreiten. Teilweise können die Erreger dieser Krankheiten auch auf den Menschen übertragen werden. Beispiele sind die Krankheitserreger der Ornithose, einer tödlichen Lungen entzündung, und die Erreger von Typhus, einer fieberhaften Infektionskrankheit, oder Pilzerkrankungen. Durch ihren Kot tragen die Tauben zur Verunreinigung und Zerstörung von Bauwerken bei. Der Kot der Tauben ist säurehaltig und kann Kalkstein und Marmor zersetzen. Tauben nehmen auch jeden Tag kleine Steinchen zB aus Mörtel auf, die ihre Verdauung unterstützen. Das führt ebenfalls zur Zerstörung von Bauwerken. Um die massenhafte Vermehrung von Tauben einzudämmen, werden Netze an historischen Bauwerken montiert, die die Bauwerke schützen und gleichzeitig das Nisten verhindern sollen. Außerdem werden Fraß- köder ausgelegt, die Mittel zur Empfängnisverhütung enthalten. Mach mit 1 Verschiedene Städte haben unterschiedliche Strategien, um die Anzahl an Tauben einzudämmen. Findet mithilfe des Internets oder von Zei- tungsberichten heraus, welche Methoden es gibt. 2 Diskutiert in der Klasse die Vor- und Nachteile der einzelnen Methoden – auch in Hinblick auf den Tierschutz. 3 Fasst eure Diskussionser - gebnisse auf einem Plakat zusammen. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags Die öbv

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