BioTOP 3, Schulbuch

B 1 Felder sind Teil der Kulturland- schaft. B 2 Der Einsatz von schweren Arbeits- maschinen verdichtet den Boden. B 3 Eine Florfliege: Ihre Larven sind Nützlinge. B 4 Eine Schlupfwespe 96 Landwirtschaft einst und jetzt Äcker, Felder und landwirtschaftliche Gebäude sind Teil der vom Menschen geschaffenen Kulturlandschaft (  B 1 ). Ganz allgemein finden wir in der Landwirtschaft zwei Produktions­ richtungen, die Pflanzenproduktion und die Viehhaltung . Landwirtschaft einst Die ersten Zeugnisse von Landwirtschaft finden wir bereits in der Jungsteinzeit, als die Menschen, die vorher nomadisch als Jäger und Sammler lebten, sesshaft wurden. Als historische Landwirtschaft bezeichnen wir jene Formen der Land­ wirtschaft, die bis zur Erfindung von Kunstdünger betrieben wurden. Kunstdünger enthält Mineralstoffe, die der Boden für optimales Pflanzenwachstum benötigt. Immer wieder waren Ernteausfälle früher die Ursache von Hungers­ nöten. Die Äcker wurden mit Mist und Jauche aus dem eigenen Stall gedüngt. Auf den Feldern wuchsen neben den angebauten Pflanzen auch viele Wildkräuter . Die Dreifelderwirtschaft , bei der Wintergetreide, Sommergetreide und Brache, das Ruhen des Bodens, im Jahres­ rhythmus abwechselten, brachte dem Acker die erforderliche Erholung. Für die traditionelle Landwirtschaft brachte das Wissen um die Stoff­ kreisläufe der Pflanzen eine entscheidende Wende. Dadurch wurde es möglich, leistungsfähige Kunstdünger zu erzeugen. Die Mineralstoffe standen nun nahezu unbegrenzt zur Verfügung. Dadurch konnten die Erträge gesteigert werden. Landwirtschaft jetzt Heute werden in den Ländern der westlichen Welt mehr Lebensmittel produziert, als verbraucht werden können. Das ist nur möglich, weil die Landwirtschaft einen gewaltigen Wandel durchgemacht hat. Es werden großflächige Monokulturen angelegt, also Äcker, auf denen nur noch eine Pflanzenart wächst. In Monokulturen wird der Boden aber einseitig genutzt und das ökologische Gleichgewicht gestört. Die Landwirtschaft gerät dadurch in einen verhängnisvollen Kreislauf. Der Einsatz von immer mehr Pestiziden und Kunstdünger wird nahezu unerlässlich. Felder werden zusammengelegt, denn größere Felder bedeuten bessere Einsatzmöglichkeiten für große Maschinen (  B 2 ). Durch den Einsatz von Arbeitsmaschinen wie Traktoren und Mähdreschern wird die Produktion verbilligt, der Boden aber zusätzlich geschädigt. Die schweren Maschinen führen zu einer Bodenverdichtung. Durch die Zusammenlegung von Feldern werden auch den Anbau störende Hecken beseitigt. Diese Hecken sind aber Rückzugsgebiete für bedrohte Tierund Pflanzenarten. Dies begünstigt auch die raschere Vermehrung von Schädlingen , da ihre natürlichen Feinde fehlen. Daher braucht man Pflanzenschutzmittel, um diese Schädlinge zu bekämpfen. Außerdem kann der Wind die Erde nun ungebremst abtragen. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlag öbv

RkJQdWJsaXNoZXIy ODE3MDE=