BioTOP 3, Schulbuch

Mach mit 1 Suche dir eine Wiese und stecke eine 1 m x 1 m große Fläche ab. Beachte: Bevor du beginnst, musst du das Einverständnis der Besitzerin oder des Besitzers der Wiese einholen! Bestimme mithilfe eines Bestimmungsbuches die verschiedenen Pflanzenarten, die du hier finden kannst. 2 Zähle nun die Tierarten, die zum Zeitpunkt der Beobach- tung in deiner abgesteckten Fläche zu finden sind. Welche Aussagen kannst du über den Tierbestand treffen? 3 Welche Erkenntnisse kannst du nun über die gesamte Wiese treffen? Welches Problem kann entstehen, wenn du von einem kleinen Ausschnitt auf die gesamte Wiese schließt? Überlege, wie du dieses Problem lösen kannst. B 6 Eine Fettwiese B 7 Weiden werden nicht gemäht, sondern abgeweidet. 69 Lebensraum Wiese Zusammenfassung Wiesen sind Grasflächen, auf denen Gräser und krautige Pflanzen wachsen. Meist sind sie durch Eingriffe des Menschen entstanden und werden auch durch diese Eingriffe erhalten. Nach der Bodenbeschaffen- heit kann man Fettwiesen und Magerwiesen unterscheiden. Fettwiesen bilden sich auf mineralstoffreichen Böden und werden landwirtschaft- lich genutzt. Magerwiesen wachsen auf mineralstoffarmen Böden. Feuchtwiesen gedeihen bei sehr hohem Grundwasserspiegel. Pflanzen wie die Seggen ertragen diese ständige Nässe gut. Diese Sauergräser werden vom Vieh verschmäht. Im Herbst werden die Sauergräser gemäht und als Einstreu für die Viehställe verwendet. Zeigerpflanzen für eine Wiese mit hohem Grundwasserspiegel sind Wollgras (  B 2 , Seite 76 ) und Sumpfdotterblume. Künstliche Wiesen Vor langer Zeit war Österreich fast vollständig von Wald bedeckt. Durch Rodung der Bäume gewannen die Menschen nicht nur Holz, sondern auch Flächen für die Landwirtschaft. So entstanden Felder für den Ackerbau, Weiden für das Vieh und Wiesen, um Heu zu gewinnen, mit dem man das Vieh im Winter füttern konnte. Künstliche Wiesen sind naturnahe Ökosysteme , weil sie ursprünglich durch Eingriffe des Menschen entstanden sind. In einem naturnahen Ökosystem sind die ökologischen Beziehungen meist noch intakt. Künstliche Wiesen und Weiden bleiben aber nur erhalten, wenn die Flächen regelmäßig genutzt werden. Verändert sich die Nutzung, verändert sich auch die Pflanzen- und Tiergesellschaft. Hört die Nutzung ganz auf, siedeln sich wieder junge Bäume an und aus dem Grasland wird schrittweise wieder Waldland. Fettwiesen entstehen auf mineralstoffreichen Böden, die in der moder nen Landwirtschaft oft noch zusätzlich durch Düngung verbessert werden. Sie bestehen vor allem aus nährstoffreichem Gras und anderen Pflanzen (  B 6 ). Doch die Artenvielfalt der Pflanzen geht auf Fett- wiesen zurück. Nur Gräser können nach einem Schnitt wieder rasch an ihren Knoten austreiben. Die Weide ist eine Grasfläche, die nicht durch den Menschen gemäht wird, sondern von Nutztieren wie Rindern, Schafen oder Ziegen abgeweidet wird ( B 7 ). So bieten Weiden im Rahmen der artgerechten Tierhaltung ( siehe ab ) den Tieren den benöti- gen Auslauf und frisches Futter. Die auf der Weide gehaltenen Tiere fressen nur Pflanzen, die ihnen schmecken. Daher herrschen hier für die Pflanzen unterschiedliche Bedingungen. Jene Pflanzen, die von den Tieren verschmäht werden, können sich leichter ausbreiten. Nur  zu Prüfzwecken – Eigentum Seite 104 des Verlags - öbv

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