BioTOP 3, Schulbuch
B 1 Eine Wiese B 2 Eine Magerwiese B 4 Ein Ziesel B 3 Eine Gottesanbeterin B 5 Zwerg-Schwertlilien 68 Wiesenarten Das Grünland mit den artenreichen Wiesen, Weiden und Almen bietet für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten einen wichtigen Lebensraum ( B 1 ). In Österreich kommen 61 verschiedene Grünlandtypen vor. Wiesen sind Grünflächen , auf denen keine Bäume und Büsche wachsen. Die häufigsten Wiesenpflanzen sind die Gräser . Was beeinflusst die Art der Wiese? Höhenlage, Klima, Grundwasserspiegel, Bodenbeschaffenheit und die Anzahl der Mahden bestimmen, welche Pflanzen auf einer Wiese wach- sen. Pflanzen, die nach der Mahd schnell austreiben können, gewinnen den Kampf um das Licht. Das gibt ihnen eventuell die Möglichkeit, nochmals Samen zu bilden. Nach der Höhe des Grundwasserspiegels kann man nasse, feuchte und trockene Böden unterscheiden. Auf ihnen entwickeln sich unterschied- liche Wiesentypen, die man anhand der auf ihnen wachsenden Pflanzen unterscheiden kann. Nach der Bodenbeschaffenheit kann man Fettwiesen und Magerwiesen unterscheiden. Die Ausdrücke „fett“ und „mager“ beziehen sich auf den Gehalt an Mineralstoffen im Boden. Die Wiese wird auch durch den zeitlich aufeinanderfolgenden Wechsel der Tier- und Pflanzengesellschaften im Laufe eines Jahres beeinflusst. Seit Jahrtausenden wird der Lebensraum Wiese vom Menschen beeinflusst und verändert. Man unterscheidet natürliche und künstliche Wiesen. Natürliche Wiesen Natürliche Wiesen , die ohne Eingriffe des Menschen entstanden sind, findet man nur an Orten, an denen Bäume und Sträucher nicht wachsen können. Solche Standorte sind für Bäume entweder zu trocken, zu feucht oder der Boden ist zu salzhaltig. Moorwiesen, Bergwiesen, alpine Rasen, Salzwiesen und Trockenrasen, die man an trockenen, mineral- stoffarmen Standorten mit einer geringen Bodentiefe findet, sind natürliche Wiesen. Magerwiesen finden wir auf mineralstoffarmen Böden. Hier wachsen viele unterschiedliche Wiesenpflanzen ( B 2 ). Magerwiesen sind Rückzugsgebiete selten gewordener Tiere und Pflanzen, zB der Gottesanbeterin, einer Fangheuschrecke ( B 3 ). Magerwiesen sind landwirtschaftlich weniger interessant und werden seltener gemäht, da sie weniger organische Substanz, also Biomasse, erzeugen. So haben Wiesenpflanzen, wie Wiesen-Klee oder Wiesen- Bocksbart, genug Zeit für ihr Wachstum und die Artenvielfalt bleibt erhalten. Den Magerrasen findet man an trockenen Stellen auf Böschungen und Hängen. Die Bodenschicht ist hier oft so dünn, dass Bäume nicht wach- sen können. Dieser extreme Lebensraum bietet für seltene Tier- und Pflanzenarten ökologische Nischen, zum Beispiel für das Ziesel ( B 4 ) und die Zwerg-Schwertlilie ( B 5 ). Daher ist es wichtig, diesen Lebens- raum möglichst natürlich zu erhalten. Arbeitsblatt i3v2kx Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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