BioTOP 3, Schulbuch
B 1 Schimpansen B 2 Ein Bonobo B 3 Ein Gorilla B 4 Ein Orang-Utan 60 Die Verwandtschaft des Menschen Die Aussage „Der Mensch stammt vom Affen ab“ ist falsch. Heutige Menschen und Menschenaffen stammen von gemeinsamen Vorfahren ab. Zu den spannendsten Fragen der Paläontologie, der Wissenschaft von den Lebewesen vergangener Erdzeitalter, gehört heute noch die Frage, wie diese gemeinsamen Vorfahren wohl ausgesehen haben. Viele Millionen Jahre lang haben Menschen und Menschenaffen eine gemein- same Entwicklung durchlaufen. Jeder neue Fossilienfund verhilft uns zu genaueren Erkenntnissen über unsere Abstammung. Vor ca. 30 Millionen Jahren lebten gemeinsame Vorfahren der Menschen affen und des heutigen Menschen. In Afrika erfolgte die Entwicklung zum Menschen. Zu den Vorfahren des Menschen gehören verschiedene Arten der Gattungen Australopithecus („Südaffe“) und Homo (Mensch). Der Mensch als Primat Der Bauplan der Säugetiere weist viele Übereinstimmungen auf, da alle Lebewesen von einem gemeinsamen Vorfahren abstammen. Auch der Mensch ist ein Säugetier. Wenn du den Körperbau unserer engsten Verwandten, der Schimpansen ( B 1 ), Bonobos ( B 2 ), Gorillas ( B 3 ), Orang-Utans ( B 4 ) und Gibbons, mit dem mensch - lichen Körperbau vergleichst, fallen dir sicher Unterschiede auf. Es gibt aber ebenso viele Übereinstimmungen. Wir haben auch mit anderen Vertretern der Affen wie Meerkatzen und Makis einiges gemeinsam. Daher werden alle diese Arten zusammen mit dem Menschen in die Ordnung der Primaten (Herrentiere) gestellt. Moderne Untersuchungen zeigen, dass sich unser Erbgut von dem der Bonobos nur geringfügig unterscheidet. Die Unterschiede zu Gorilla und Orang-Utan sind größer. Alle Primaten haben nach vorne gerichtete Augen, die räumliches Sehen ermöglichen. Sie sind „ Augentiere “. Auch die Fingernägel sind nicht wie ein Huf gewölbt, sondern flach und die Finger eignen sich zum Greifen und Tasten . Worin unterscheiden sich Mensch und Schimpanse? Obwohl die Skelette von Mensch und Schimpanse einander ähneln, sind auch Unterschiede bemerkbar. Das Skelett des Menschen ist an den aufrechten Gang auf zwei Beinen angepasst. Seine Beine sind länger als die Arme. Die Kniegelenk e sind so gebaut, dass sie die hohen Belastungen durch den aufrechten Gang abfedern können. Das Fußgewölbe dämpft die Erschütterungen beim Gehen und ermöglicht einen federnden Gang. Das Becken hat die Form einer Schüssel. Es trägt die Masse der inneren Organe. Die Wirbelsäule ist wie zwei S übereinander geformt. In der Mitte der Schädelbasis liegt das Hinterhauptsloch. Somit kann der Schädel aufgerichtet getragen werden, weil der Schwerpunkt des Schädels eine günstige Lage erhält. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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