BioTOP 3, Schulbuch

B 2 Ein Birkenspanner (oben) und seine dunkle Form (unten) B 1 Ein Pfau (oben) und ein Albino- Pfau (unten) B 3 Eine Schwebfliege (oben) und eine Wespe (unten) 44 Wie eine neue Art entsteht Eine neue Art entwickelt sich langsam aus anderen Arten. Die grund- legenden Mechanismen dafür sind neben der sexuellen Fortpflanzung Mutationen, Selektion und Isolation. Mutationen Mutationen sind kleine zufällige Veränderungen im Erbgut , die an die Nachkommen weitergegeben werden können. Sie bewirken, dass die einzelnen Individuen einer Population unterschiedliche Merkmale aufweisen. Beispiele für solche veränderten Merkmale kannst du bei Albinos beobachten. Albinos sind Tiere mit weißer Haut, weißem Fell oder Federn und roten Augen (  B 1 ). Manche Mutationen können für die Lebewesen zu einem Vorteil führen, zB der längere Hals bei der Giraffe. Andere Mutationen können Nach- teile bedeuten. So fehlt Albinos in freier Natur die Tarnung. Selektion Durch verschiedene Faktoren kommt es zur Selektion oder Auslese . Diese Faktoren können von der Umwelt abhängig sein oder sich durch die Bevorzugung bei der Partnerwahl und der Fortpflanzung ergeben. Auch die Konkurrenz um Nahrung, die Bedrohung durch Fressfeinde oder eine Schwächung zB durch Parasiten spielt eine Rolle. Nicht alle Lebewesen werden alt genug, um selbst Nachkommen zu zeugen. Für Krankheiten anfällige Tiere sterben meist früh. Zu lang- same oder schlecht getarnte Tiere fallen Fressfeinden zum Opfer. Es überleben also nur Tiere, die an die Anforderungen ihrer Umgebung am besten angepasst sind. Mutationen und der für die Lebewesen entstehende Vorteil bei der Selektion gehen Hand in Hand. Am Beispiel des Birkenspanners kannst du erkennen, dass manche Mutationen zu überraschenden Vorteilen für ein Lebewesen werden können (  B 2 ). Der Birkenspanner ist so getarnt, dass man ihn auf dem hellen Stamm einer Birke kaum ausmachen kann. Manchmal kommt es aber durch Mutationen vor, dass ein Schmetterling dunkler gefärbt ist. Dieser Schmetterling ist dann auf dem hellen Stamm besser zu entdecken und fällt daher schnell Fressfeinden zum Opfer. ln Industriegebieten in Deutschland, England und Amerika färbte Staub und Ruß Ende des 19. Jahrhunderts die Borke der Birke dunkel. Hier hatte der dunklere Schmetterling höhere Überlebenschancen, da er besser getarnt war als das hellere Tier. Nachdem der Schadstoffausstoß verringert wurde, waren wieder die helleren Tiere auf der hellen Borke im Vorteil. Heimische Schwebfliegen sehen Wespen ähnlich (  B 3 ). So schützen sie sich vor dem Gefressenwerden. Jene Tiere, die den Wespen am ähnlichsten sahen, hatten die größten Überlebenschancen und die meisten Nachkommen. Diese Art der Tarnung wird Mimikry genannt. Sie ist ebenfalls eine Folge der Evolution. Arbeitsblatt sd7j2u Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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