BioTOP 3, Schulbuch

B 1 Der Dachstein ist Teil der Nördlichen Kalkalpen. B 2 Die Rieseneishöhle im Dachstein B 3 Salz ist ein wichtiger Rohstoff, der in den Kalkalpen zu finden ist. B 4 Gips in Form einer Gipsrose 20 Geologischer Aufbau Österreichs (2) Die Kalkalpen Die Kalkalpen werden in Nördliche und Südliche Kalkalpen unterteilt. Vor ca. 250–65 Millionen Jahren lagerten sich große Massen von Kalk in den flachen Meeresgebieten ab. Diese Gebiete waren Ablagerungs­ becken des ThetysMeeres, einem großen Meer im Erdmittelalter. Während der Hebung der Alpen im Tertiär ( siehe Seite 58 ) wurden Teile der Kalkalpen übereinandergeschoben und verfaltet. Ihr heutiges Aussehen mit den schroffen, steilen Wänden und den tiefen Schluchten erhielten die Kalkalpen durch die Kräfte der Ver­ witterung (  B 1 ). Da Kalk wasserdurchlässig ist, entstanden hier auch große unterirdische Höhlen (Dachsteinhöhle, Rieseneishöhle  B 2 ) und Wasserläufe. Die Nördlichen Kalkalpen ziehen vom Schweizer Rätikon bis zur Raxalpe und zum Schneeberg. Hier liegen sehr wichtige Trinkwasservorkommen wie die Quellgebiete der Wiener Hochquellwasserleitung. Der kleine österreichische Anteil der Südlichen Kalkalpen liegt südlich von den Zentralalpen. Die Gesteine der Kalkalpen sind sehr fossilreich. An der Basis der Kalkalpen findet man auch Rohstoffe, wie zB Steinsalz (  B 3 ) und Gips (  B 4 ). Diese Rohstoffe entstanden, als in ufernahen, großen, flachen Bereichen Meerwasser verdunstete. Neben Salzund Gipslagerstätten sind in den Nördlichen Kalkalpen auch 60 Bleiund Zinkvorkommen bekannt. Bei einigen dieser Vor­ kommen wurde Bergbau betrieben. Die größte Blei/ZinkLagerstätte Österreichs befindet sich bei Bleiberg in Kärnten. 1993 wurde hier der Bergbau geschlossen, da aufgrund der veränderten Preise der Rohstoffe auf dem Weltmarkt ein Abbau wirt­ schaftlich nicht mehr möglich war. Das traf auch für viele andere Bergbaue in Österreich zu. Die Grauwackenzone Grauwacke bedeutet in der Bergmannssprache unreine Kalke mit Gesteinsfragmenten. Diese Zone aus Umwandlungsgesteinen wie Glimmerschiefern (  B 5 ) war wegen ihrer Erzund Minerallagerstätten von großer wirtschaft­ licher Bedeutung: Kupfer (  B 6 ) – Mittersill, Silber – Tirol, Magnesit – Hochfilzen, Eisenerze – Erzberg bei Eisenerz (  B 7 ). Die Berge der Grauwackenzone zeigen runde Formen. Das deutet auf Gesteine hin, die leicht verwittern. Sie sind hauptsächlich von Wiesen und Almen bedeckt und werden auch „Grasberge“ genannt. Die Nördliche Grauwackenzone liegt zwischen den Zentralalpen im Süden und den Kalkalpen im Norden von Tirol bis zum Semmering. Die Südliche Grauwackenzone bildet die Südgrenze Kärntens und wird von Gailtaler Alpen und Karawanken (  B 8 ) überlagert. Nur zu Prüfzwecken – Eigent m des Verlags öbv

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