BioTOP 2, Schulbuch

B 1 In Österreich sind Urwälder selten. B 2 Forst mit etwa gleich alten und gleich hohen Bäumen B 3 In einem Laubwald wachsen nur Laubbäume. 92 Was ist ein Wald? Ein Wald ist mehr als nur eine Ansammlung von Bäumen. Er ist Lebens- raum für viele Pflanzen und Tiere, die eine Lebensgemeinschaft bilden. Wie du aus der 1. Klasse weißt, ist der Wald ein Ökosystem , in dem sich unbelebte und belebte Faktoren gegenseitig beeinflussen. Unbelebte Faktoren sind zum Beispiel die Boden- und Lichtverhältnisse, die Temperatur und die Feuchtigkeit eines Lebensraumes. Zu den belebten Faktoren zählen Pflanzen, Tiere und der Mensch. Belebte Faktoren beeinflussen den Lebensraum durch das Nutzen der Fläche oder den Konsum der Pflanzen. Was ist ein Urwald? Urwälder sind „natürliche“ Wälder (  B 1 ). Sie dürfen ohne Eingriffe des Menschen wachsen und sterben. Umgestürzte Bäume werden nicht gefällt oder entfernt und können vermodern. Durch das Zerfallen des Holzes werden Mineralstoffe für andere Pflanzen frei. Gleichzeitig bieten die umgestürzten Bäume und die vielen unterschiedlichen Pflanzenarten , die hier vorkommen, Rückzugsmög- lichkeiten und Nahrung für viele verschiedene Tierarten. Urwälder findet man in Österreich nur noch sehr selten. Der bekannteste österreichische Urwald ist der Rothwald nahe der niederösterreichisch-steirischen Landesgrenze, der sich im Besitz der Familie Rothschild befindet. Auch im Nationalpark Hohe Tauern findet man mit dem Rauriser Urwald ein weitgehend unberührtes Waldgebiet. Das zur Zeit größte, unberührte Urwaldgebiet bildet das Wildnisgebiet Dürrenstein in Niederösterreich. Was ist ein Forst? Schon seit vielen Jahrhunderten nutzt der Mensch das Holz des Waldes. So wurde ein großer Teil der ursprünglichen Urwälder im Laufe der Zeit in Forste umgewandelt. Ein Forst ist ein „künstlicher“ Wald. Hier wird meist nur eine einzige Baumart angepflanzt und gepflegt (  B 2 ). Man bezeichnet einen Forst daher auch als Monokultur . Die Bäume eines Forstes sind meist alle gleich alt und gleich hoch. Die Forstwirtin oder der Forstwirt verhindert, dass Sträucher unter den Bäumen wachsen. Auch die gleich hohen Baumkronen lassen wenig Licht zum Boden durch. Dadurch wird das Pflanzenwachstum am Boden ebenfalls behindert. Das hat den Nachteil, dass starker Wind, der normalerweise durch Sträucher gemildert wird, Schäden an Ästen anrichten kann. Ein Forst hat auch einen weiteren Nachteil: Wächst nur eine Baumart in großer Menge, können sich Insekten, die diese Baumart schädigen, gut entwickeln und vermehren. Sie haben zu wenige natürliche Feinde, weil anderen Waldtieren Verstecke und Nahrung fehlen. So können diese Insekten großen Schaden anrichten. Stationenbetrieb q9ah7m Nur zu Prüfzwecke – Eigentum des Verlags öbv

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