MiniMax 2, Begleitband für Lehrerinnen und Lehrer
8 Konzeption Mathekonferenzen Für die Entwicklung eines grundlegenden mathematischen Verständnisses ist der Austausch über mathematische Fragen unabdingbar. Dies kann im Rahmen einer Mathe- konferenz erfolgen. Erforderlich sind dafür Aufgaben mit dem Potenzial, etwas zu entdecken, sowie Aufgaben, die verschiedene Lösungen oder Lösungswege zulassen, bei denen man zu verallgemeinerbaren, mathematischen Erkenntnissen kommt o. Ä. Mit der Teilnahme an Mathe- konferenzen werden insbesondere die prozessbezogenen Kompetenzen Kommunizieren und Argumentieren geför- dert. Die Fähigkeit, sich an einer Mathekonferenz zu beteili- gen, eigene Vorgehensweisen zu erklären bzw. sich auf die anderer einzulassen, entwickelt sich bei Kindern nicht von selbst. Hier ist viel Übung nötig. Aber die Zeit, die am An- fang investiert wird, zahlt sich im Laufe der Schuljahre aus. In jeder Lerneinheit der Schulbuchteile gibt es mindestens eine Aufgabe, zu der eine Mathe- konferenz gestaltet werden kann. Die Kinder bearbeiten die Aufgabe im Buch und besprechen sie an- schließend gemeinsam in kleinen Gruppen oder im Klas- senverband mit der Lehrperson. Die Lehrperson kann solche Konferenzen durch ausge- wählte Fragestellungen anleiten und den Blick der Kinder auf die Entdeckungen lenken: „Paula hat drei Möglichkeiten gefunden. Sind das alle oder gibt es noch mehr?“ „Ben hat die Aufgabe so gerechnet. Hast du genauso ge- rechnet wie er?“ „Beyda hat die Aufgabe so gerechnet. Kann man sie auch ganz anders rechnen? Kommt dann auch dasselbe heraus?“ „Leon hat entdeckt, dass …Wie ist er darauf gekommen?“ Eine konkrete Fragestellung zu einer Mathekonferenz der Lerneinheit steht auf den Karteikarten. Um eine konstruktive Arbeit zu ermöglichen, sollte die Lehrperson zusammen mit den Kindern Gesprächsregeln aufstellen: –– Wir lassen uns gegenseitig ausreden. –– Wir melden uns und warten, bis wir dran sind. –– Wir hören uns gegenseitig zu und sehen das sprechen- de Kind an. –– Wir fragen nach, wenn wir etwas nicht verstehen. Einige wenige Regeln sollten zu Beginn ausreichen, evtl. durch entsprechende Piktogramme unterstützt. Sie kön- nen bei Bedarf und in Abstimmung mit der Klasse erwei- tert werden. Unterricht in jahrgangsgemischten Klassen In jedem Schulbuchteil von MiniMax werden durch parallel angelegte Inhalte in Klasse 1 und 2 gemeinsame Unterrichts- sequenzen in jahrgangsgemischten Klassen ermöglicht. MiniMax eignet sich darüber hinaus besonders gut für das jahrgangsgemischte Unterrichten, da die Kinder, nach einer gemeinsamen Einführung durch die Lehrerin oder den Lehrer (z. B. über das Maxibuch), selbstständig in ih- rem Buch das Thema bearbeiten können. So kann die Lehr- person sich der Förderung und Forderung einzelner Kinder widmen. 1.3 Welche Arbeitsmittel werden verwendet? Die mögliche und sinnvolle Verwendung von di- daktischem Material bei der Bearbeitung einer Aufgabe wird durch das Handsymbol angezeigt. MiniMax verwendet wenige ausgewählte Arbeits- und Anschauungsmittel, die auf vielfältige Art immer wieder- kehren. Sie ermöglichen ein intensives handlungsorientier- tes Lernen und unterstützen den Übergang von Zahldar- stellungen zur Zahlvorstellung. In der ebenen Geometrie werden Formenplättchen aus einfachen quadratischen Zetteln durch Falten und Schnei- den selbst hergestellt. Im Bereich der Raumgeometrie ar- beiten die Kinder mit Holzwürfeln bzw. konkreten Gegen- ständen aus der Umwelt. Die im Bereich der Arithmetik verwendeten Arbeitsmit- tel werden im Folgenden kurz erläutert. Alle Arbeitsmittel ziehen sich durch alle Schuljahre. Sie sind erweiterbar. 1.3.1 Wendeplättchen Wendeplättchen eignen sich als Arbeitsmittel gut für die Kinderhand. Sie dienen damit nicht nur als Repräsentanten für Mengen und damit als Rechenhilfe, man kann mit ihnen auch geometrische oder arithmetische Muster legen. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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