weltweit 4, Geographie und Wirtschaftskunde, Schulbuch
Arbeitsheft Seite 30/31 Mohammed Ali Indris, ein Kaffeebauer aus Kaffa, beschreibt seine Situation: „Vor drei Jahren betrug meine Ernte sieben Sack rote Kirschen, und damit konnte ich Kleider und Medikamente kaufen, Dienstleistungen bezahlen und viele Probleme lösen. Heute kann ich nicht einmal mit der vierfachen Verkaufsmenge meine Ausgaben decken. Um meinen Kredit abzuzahlen, war ich gezwungen, meine Ochsen zu verkaufen, sonst wäre ich ins Gefängnis gekommen.“ 1. Faire Preise, um von der Arbeit nachhaltig leben zu können 2. Umweltschonende Anbau- methoden 3. Stärkung von Kleinbauern- familien 4. Keine Zwangs- oder ausbeu- terische Kinderarbeit 5. 6. Kaffeeanbau in Äthiopien Jeder der heute verbreiteten Hochland-Kaffeesträucher ist ein Abkömmling der Wildpflanzen in Äthiopien. Dort bauen überwiegend Kleinbauern den Kaffee als Mischkulturen zwischen Hirse und Mais auf kleinen Rodungs- inseln an. Nach neun Monaten Reifungszeit werden die roten Kaffeekirschen per Hand geerntet und weiterverarbeitet. Äthiopien gehört zu dem ärmsten Ländern der Welt. Die Exportgüter beste- hen fast nur aus pflanzlichen und tierischen Rohstoffen. Mehr als ein Drittel der Einnahmen des Landes stammen aus dem Verkauf von Rohkaffee. Kommt es zu Preisschwankungen auf dem Weltmarkt, hat dies große Folgen für die Wirtschaft des Landes. In Südamerika und Südostasien baut man Kaffee auf riesigen Plantagen an. Die dortigen Großbetriebe haben sich auf den Anbau von Monokulturen spezialisiert und können durch den Einsatz von Maschinen deutlich höhere Erträge erzielen als die Kleinbäuerinnen und Kleinbauern in Äthiopien. Diese können nur schwer den niedrigen Preis halten. FAIRTRADE – Preisbildung einmal anders Die Lebensbedingungen der Kleinbäuerinnen und Kleinbauern hängen direkt vom Kaffeepreis auf dem Weltmarkt ab. Das bedeutet Unsicherheit. Da auch Zwischenhändler am Kaffee verdienen, sinken die Einnahmen der kleinen Betriebe. Die Einnahmen sind viel höher, wenn durch direkte Handelsbeziehungen Gewin- ne von Zwischenhändlern wegfallen und garantierte Mindestpreise bezahlt werden. Das ist beim Fairen Handel der Fall. Das Wirtschaften unter dem FAIRTRADE-Siegel verschafft den Kleinbäuerinnen und Kleinbauern langfris- tige Abnahmeverträge ohne Zwischenhändler. Die Preisgarantie für die Ern- te ermöglicht ihnen die Planung einer sicheren und nachhaltigen Zukunft. Damit ein Produkt das FAIRTRADE-Siegel bekommt, müssen bestimmte Standards eingehalten werden. M6 Kaffeekirsche M7 Kaffeeernte M8 M9 Weltmarktpreise und FAIRTRADE-Preise im Vergleich 3 Erkläre die Bedeutung des Kaffees für die Wirtschaft Äthio- piens. 4 Beschreibe die Entwicklung des Weltmarktpreises für Kaffee und stelle diesen dem FAIR- TRADE-Preis gegenüber. 5 Berechne, um wie viel mehr Geld Mohammed 2010 bekommen hätte, wenn er an FAIRTRADE verkauft hätte. 6 Ergänze die Liste in M10 mit deinen eigenen Ideen. Vergleicht eure Ergebnisse in der Klasse. Du bist dran M10 Auswahl an FAIRTRADE- Standards Material 2m73tb 69 3 Zentren und Peripherien der Weltwirtschaft Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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