weltweit 4, Geographie und Wirtschaftskunde, Schulbuch

Die US-Industrie im Wandel Die Erfolgsgeschichte der USA begann im 19. Jh. im Nordosten. Auf der Basis reicher Rohstoffe und durch viele arbeitswillige Einwanderinnen und Ein- wanderer entwickelte sich im 19. Jh. der Manufacturing Belt . „Belt“ bezeich- net eine Region, in der sich bestimmte Industrien konzentrieren. Dabei stand Detroit im Zentrum. Nach 1950 wuchsen dort die Automobil- und die Stahlindustrie. Heute steht die Stadt wirtschaftlich schlecht da. Mit der Entwicklung neuer Technologien wurden Kunststoffe und Leichtme- talle immer wichtiger. Auf dieser Grundlage bildeten sich neue Industrien. Auch veränderten sich die Ansprüche an die Standortfaktoren der Wirt- schaftsräume. Dies führte dazu, dass in den Zentren der Altindustrie im Nordosten viele Menschen ihren Arbeitsplatz verloren. Gleichzeitig entstan- den im Süden und Westen der USA neue Wachstumsindustrien. Dennoch: Der wichtigste Sektor der USA bleibt der Dienstleistungssektor mit 78% der Beschäftigten. Agrobusiness Obwohl nur ein sehr geringer Anteil der Erwerbstätigen in der Landwirt- schaft beschäftigt ist, sind die USA ein weltweit bedeutender Agrarprodu- zent. Mithilfe teurer Maschinen und Gentechnik sowie Pharmazeutischer Mittel werden hohe Erträge erzielt. Die Schattenseiten des wirtschaftlichen Erfolges Die starke Wirtschaft hat jedoch auch ihren Preis. Die größte Volkswirtschaft der Welt ist Spitzenreiter beim Rohstoff- und Energieverbrauch. Hier ist es umgekehrt wie bei der Produktion: Nur fünf Prozent der Weltbevölkerung verbrauchen circa ein Viertel aller Energie weltweit. Eine weitere dunkle Sei- te der amerikanischen Wirtschaft sind die Working Poor . So bezeichnet man Menschen, die trotz einer Arbeitsstelle arm sind, weil die Höhe ihres Lohns nicht für ein Auskommen reicht. Seit der Wirtschafts- und Finanzkrise 2008 ist die Zahl dieser Menschen stark gestiegen. Sie müssen neben ihrer Hauptarbeit noch ein oder sogar zwei weitere Jobs annehmen, um ein aus- reichendes Einkommen zu haben. Auf der anderen Seite ist die Zahl der Mil- lionärinnen und Millionäre im gleichen Zeitraum gestiegen. Rindermast in Feedlots „Da laufen unsere Dollars“. Jack Crawley zeigt auf eine Herde von 800 Rindern, die gerade zum Schlachthof getrieben wird. „Hier in Utah können die Tiere das ganze Jahr über draußen bleiben. Unser Mastbetrieb um- fasst mehr als 100 000 Tiere. Täg- lich benötigen wir 1 100 Tonnen Futter, das auf den umliegenden Feldern angebaut wird. Eine Arbeitskraft kann bis zu 6 000 Tiere versorgen. Die Zusammen- setzung des Futters berechnet unser Computer. Jedes Tier soll pro Tag 1,5 kg gutes Fleisch zunehmen.“ Irving Atlanta Redmond P. A. S. C. C. S. R. S. Memphis Spartanburg New York Purchase Dearborn Auburn Hills M. V. Chicago Detroit Seattle M.P. Manufacturing Belt Südliche Appalachen Golfküste Nord- westen Silicon Valley Wirtschaftsraum S. Sunnyvale (Yahoo) S. C. Santa Clara (Intel) P. A. Palo Alto (HP) M. P. Menlo Park (Facebook) R. S. Redwood Shores (Oracle) M. V. Mountain View (Google) C. Cupertino (Apple) 0 400 1200 km 800 © Klett USA, Firmen (Breite 98,5 mm, Höhe 70,56 mm, 14.12.2012) #104218 NI 2 OS, S.158, M1 M6 Bedeutende Wirtschaftsräume M7 4 Arbeite mit M6. Erläutere die Verteilung der Wirtschafts- räume. Ordne die Firmen Bran- chen und Wirtschaftssektoren zu. 5 Erläutere die wirtschaftliche Stärke der USA. 6 Beurteile die Situation der Working Poor und verfasse einen Kommentar. 7 Erkläre den Begriff Agro- business. 8 Vergleiche die Arbeitswei- se auf einem österreichischen Bauernhof mit jener von Jack Crawley in M7. Du bist dran Material m79n9q Arbeitsheft Seite 25 57 3 Zentren und Peripherien der Weltwirtschaft Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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