weltweit 4, Geographie und Wirtschaftskunde, Schulbuch
Rat der Europäischen Union (Ministerrat) : Hier treffen die jeweiligen Fachministerinnen und Fachminister (z. B. aus dem Ressort Landwirtschaft) der Mitgliedstaaten wichtige Entscheidungen. Gesetze werden mit dem Europäischen Parlament gemeinsam beschlossen. Europäischer Rat: Die Staats- und Regierungsspitzen der EU treffen einander mindestens vier Mal pro Jahr, um ge- meinsame wichtige Ziele der EU festzulegen („EU-Gipfel“). Europäischer Gerichtshof (EuGH): Dieser sorgt mit 28 Richterinnen und Richtern dafür, dass das EU-Recht ein- gehalten wird. Er hat seinen Sitz in Luxemburg. Die vier Freiheiten Das Herzstück der Wirtschafts- und Sozialpolitik ist der Binnenmarkt, der gemeinsame Wirtschaftsraum mit den vier Freiheiten. Der freie Personen- verkehr betrifft uns alle in vielfältiger Weise. Wir haben das Recht, in ein anderes EU-Land in den Urlaub zu fahren, dort zu arbeiten oder uns unab- hängig von einem Arbeitsplatz niederzulassen. Wenn wir aus dem Ausland wiederkommen, können wir unsere Einkäufe getrost mitnehmen, genauso, wie wir im Internet in einem anderen Land einkaufen können. Das garan- tiert der freie Warenverkehr. Aber auch Dienstleistungen können grenzüber- schreitend angeboten und in Anspruch genommen werden, wofür der freie Dienstleistungsverkehr steht. Wer sein Geld lieber im EU-Ausland als im ei- genen Staat anlegt, hat auch diese Freiheit, garantiert durch den freien Ka- pitalverkehr. Wenn man vom Nordkap nach Sizilien fährt, gibt es an den so genannten Binnengrenzen der EU keine Grenzkontrollen. Diese Reisefreiheit ist durch das Schengener Abkommen geregelt. Der Euro Seit 1999 gibt es eine gemeinsame europäische Währung, seit 2002 haben schrittweise immer mehr Mitgliedstaaten den Euro als neue Währung ein- geführt, zuletzt Litauen am 1.1.2015 als 19. EU-Staat. Auch in sechs Nicht-EU- Staaten ist er offizielles Zahlungsmittel: San Marino, Monaco, Montenegro, Andorra, Kosovo, Vatikan. Um den Euro einführen zu können, müssen die so genannten Konvergenzkriterien erfüllt werden. Entscheidend sind dafür die Höhe der Verschuldung, der Inflation und der Zinssätze. Die Europäische Zentralbank (EZB) wacht über die Einhaltung des Stabilitäts- und Wachs- tumspaktes. M4 EU-Gipfel in Brüssel Arbeitsheft Seite 18/19 M5 Europäischer Gerichtshof Schengener Abkommen 1985 beschlossen Frankreich, Deutschland und die BeNeLux-Staaten den Wegfall der Personenkontrollen an den Binnengrenzen, um das Problem der Warteschlangen zu beenden. An den Außengrenzen wird dafür umso strenger kontrolliert, um Zollvergehen und illegale Einwanderungen zu bekämpfen. Im Laufe der Jahre traten dem Abkommen weitere EU-Staa- ten sowie die Nicht-EU-Länder Norwegen, Schweiz und Liechtenstein bei. Betrachtet ein Staat seine nationale Sicherheit als gefährdet, so kann er für einen begrenzten Zeitraum Binnenkontrollen einführen, z. B. um die Einreise von Hooligans oder Terroristen zu verhindern. M6 1 Erstelle eine Tabelle, in der die EU-Organe mit Sitz, Aufga- ben und Mitgliedern dargestellt sind. 2 Benenne die vier Freihei- ten und gib je ein praxisnahes Beispiel dazu. 3 Internetrecherche: Der Europäische Rat und der Europarat sind zwei verschie- dene Einrichtungen. Erkläre die Unterschiede. 4 „Erleichterung an den Bin- nengrenzen, Erschwerung an den Außengrenzen“: Erläutere das Abkommen von Schengen. 5 Nenne Gemeinsamkeiten der EU-Mitgliedstaaten. 6 Arbeite mit dem Atlas: Benenne die Staaten mit Euro- Währung. 7 „Der Binnenmarkt ist verwirklicht, die politische Union ist gegründet.“: Mache Vorschläge, welche Ziele die EU noch verwirklichen sollte. Du bist dran Surftipp 7un66q 41 2 Gemeinsames Europa – vielfältiges Europa Nur zu Prü zwecken – Eigentum des Verlags öbv
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