weltweit 4, Geographie und Wirtschaftskunde, Schulbuch
Auswirkungen der Globalisierung auf die Umwelt bewerten Die zehn umsatzstärksten Unternehmen der Welt 2013 Unternehmen Land Branche Umsatz (in Mrd. US-$) Royal Dutch Shell Niederlande Öl und Gas 481,7 Wal-Mart Stores USA Handel 469.2 Exxon Mobile USA Öl und Gas 449,9 Sinopec Group China Öl und Gas 428,2 China National Petroleum China Öl und Gas 408,6 BP Großbritannien Öl und Gas 388,3 State Grid China Versorgung 298,4 Toyota Motor Japan Fahrzeuge 265,7 Volkswagen Deutschland Fahrzeuge 247,6 Total Frankreich Öl und Gas 234,3 M4 M5 Das Schwinden der Wälder Waldflächen werden in Asien, Südamerika und Teilen Afrikas in großem Stil gerodet, um Anbauflä- chen für Soja, Palmöl, Weizen oder Zuckerrohr zu gewinnen. Ursprüng- liche Wälder müssen schnell nach- wachsenden Bäumen wie Kiefern oder Eukalyptus weichen, deren Holz für die Papierindustrie ge- braucht wird. Auch die Weidewirt- schaft, die den weltweit steigenden Fleischkonsum bedient, benötigt riesige Flächen. Jeden Tag gehen nach Angaben der Welthungerhilfe 28 Hektar Wald verloren, allein für Toilettenpa- pier und Wegwerftücher werden täglich etwa 270 000 Bäume gefällt. Hinzu kommen Waldschäden durch Rohstoffabbau, durch Schadstoffe oder falsche Bewirtschaftung. Die Schäden entstehen größtenteils in Ländern der so genannten Dritten Welt. Die Produkte, denen der Wald zum Opfer fällt, sind jedoch für andere bestimmt: für die reichen Industrieländer. Die „vergessene Ölpest“ im Nigerdelta Die Hitze und der Lärm sind kaum zu ertragen. Mehr als 120 Mega- Gasfackeln stehen im Nigerdelta. Die meisten gehören Shell, dem größten Energie-Unternehmen der Welt. Hier wird das Erdgas verbrannt, das nach oben kommt, wenn Öl gefördert wird. Eine bil- lige Methode, um mit dem uner- wünschten Nebenprodukt fertig zu werden. Zudem sickern unzählige Liter Öl aus teils veralteten 6 000 km Ölpipelines, die das Nigerdelta, eins der artenreichsten Feuchtgebie- te der Welt, durchqueren. Bauer Lucky Amobi muss den Ölschlamm wegschaufeln, der auf sein Gemü- sefeld läuft. Erdöl ist der wichtigste Wirtschaftsfaktor Nigerias. Unter China brennt es Gewaltige unterirdische Feuer vernichten ganze Kohlevorräte – die Brän- de geben enorme Kohlendioxidmengen ab und lassen sich kaum mehr löschen. … Die Brandherde sind bekannt: Kohleflöze, die weit unter der Erde liegen. Teilweise sind die Spalten, in denen das Gestein glüht, mehr als 100 Meter tief. Regionen von der Größe österreichischer Bundesländer sind in China von Bränden unterwandert. Einige Flöze lodern seit Jahr- hunderten. … Die Kohlenfeuer in China gelten als eine der größten öko- logischen Katastrophen der Welt. Jährlich verbrennen dort rund 25 Mio. Tonnen Kohle, schätzen Fachleute. … Insgesamt gehen China dadurch aber rund 200 Mio. Tonnen für den Abbau verloren, denn die Kohle in der Umgebung der Brände wird unbrauchbar. Das ist aber noch nicht alles: Die Feuer setzen gewaltige Mengen des Treibhausgases Kohlendioxid (CO 2 ) frei – einer Rechnung zufolge jährlich etwa so viel wie der gesamte deutsche Straßenverkehr. M1 M3 M2 Nigeria: Erdgas wird abgefackelt. 102 Globalisierung kontra Ökologie Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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