weltweit 3, Geographie und Wirtschaftskunde, Schulbuch
Das Prinzip von Angebot und Nachfrage erklären Preisbildung durch Angebot und Nachfrage Katrin versteht nicht, wie die Preise gemacht werden, Lukas blickt schon eher durch. Bei 20 Euro für ein Handy muss „ein Wurm drin“ sein, in diesem Fall zum Beispiel der teure Vertrag. Der scheinbar niedrige Preis dient also dazu, die Leute auf das Produkt aufmerksam zu machen und für den Kauf des Handys zu interessieren. Der „eigentliche“ Preis steckt in den Vertrags- und Gesprächsgebühren. Beim halben Preis für die Jeans verhält es sich anders. Beim ursprünglichen Preis, zu dem Katrin gekauft hat, blieben wahrscheinlich die meisten Hosen im Laden liegen. Die Nachfrage war zu gering, das heißt, zu wenige Kunden waren bereit oder in der Lage, so viel Geld für ein Paar Jeans auszugeben. Vor allem deshalb nicht, weil das Angebot groß und vielfältig ist und genü- gend andere Geschäfte ebenfalls Jeans anbieten. Auch diese möchten mit dem Verkauf von Jeans Geld verdienen und müssen deshalb Kunden gewin- nen. Der Wettbewerb und die Konkurrenz vieler Anbieter sorgen also für ein breites Angebot zu günstigen Preisen. Der Marktpreis ist der Wert von Waren oder Dienstleistungen, zu dem diese auf dem Markt verkauft werden können. Generell bestimmen Angebot und Nachfrage den Preis. Wie sich Preise zusammensetzen Zu den „Gemeinkosten“ einer Ware oder Dienstleistung gehö- ren zum Beispiel die Kosten für Strom, Miete, Löhne für das Ver- kaufspersonal, Kosten für Lager und Werbung. In Österreich wer- den entweder 10% Mehrwert- steuer, z. B. bei Lebensmitteln, oder 20 % Mehrwertsteuer bei Bekleidung verrechnet und an die Finanzbehörde abgeliefert. Beispiel: Herstellung und Verkauf eines Pullovers Einzel- oder Herstellkosten + 30% Gemeinkosten 25,00 Euro 7,50 Euro = Selbstkosten + 15% Gewinn 32,50 Euro 4,88 Euro = Nettoverkaufspreis + 20% Umsatzsteuer (oder Mehrwertsteuer) 37,38 Euro 7,48 Euro = Bruttoverkaufspreis 44,86 Euro Ein Pausengespräch Lukas: „Patrick, sag’ mal, hast du schon das neue Smartphone von Samsung gesehen? Echt cool, was?“ Patrick: „Ja schon, aber für fast 300 Euro echt teuer. Bei meinem habe ich fast dieselben Funktio- nen, eine einfachere Bedienung und das Ganze für 20 Euro.“ Lukas: „Du tickst ja nicht richtig! Ein Handy für 20 Euro – das bringt’s doch nicht! Das ist doch nichts wert! Oder es ist nur ein Lockangebot, und du bezahlst für deinen Vertrag jeden Monat ein Vermögen!“ Katrin: „Ich verstehe das sowieso nicht, wie die Preise gemacht werden. Letzte Woche habe ich für meine Jeans 109 Euro bezahlt. Jetzt gibt es die in demselben Geschäft zum halben Preis.“ Anni: „Das ist überall so. Eine Dose Cola kostet am Getränke- automaten in der Schule 1 Euro, im Supermarkt aber gibt es für 1,80 Euro schon eine Vierer- packung!“ M1 Auf dem Wochenmarkt M2 Schaufenster in einer Innenstadt M3 M4 84 Wie Preise entstehen Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
Made with FlippingBook
RkJQdWJsaXNoZXIy ODE3MDE=