weltweit 3, Geographie und Wirtschaftskunde, Schulbuch

Kurzarbeit – ein Mittel gegen Arbeitslosigkeit Im Zusammenhang mit der Arbeitslosigkeit wird Österreich oft als „Insel der Seligen“ bezeichnet, was im Vergleich mit anderen EU-Staaten durchaus zu- treffend ist. Gründe für die hohe Arbeitslosigkeit in anderen Staaten sind unter anderem die hohen Staatsschulden der einzelnen Länder und die all- gemein niedrige Nachfrage nach Gütern. Im Kampf gegen die Arbeitslosigkeit setzen Firmen beispielsweise auf Kurz- arbeit. In Zeiten vorübergehender Auftragsflauten wird die Arbeitszeit aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter herabgesetzt. Die Unternehmen reduzie- ren dadurch ihre Kosten. Die Menschen verdienen in dieser Zeit zwar auch weniger Geld, können aber ihren Job behalten. Arbeitslosenversicherung und Mindestsicherung Jede Person, die in Österreich mindestens 52 Wochen (bzw. 25 Wochen, wenn sie unter 25 Jahre alt ist) gearbeitet hat und mehr als geringfügig an- gestellt war, hat Anspruch auf Arbeitslosengeld . Der Staat unterstützt mit dieser Zahlung kurze Perioden der Arbeitslosigkeit, damit die betroffenen Personen sich einerseits ihr Leben wie gewohnt leisten und andererseits weiterhin Güter konsumieren können. Die Höhe und die Dauer der Unter- stützung hängt von verschiedenen Faktoren ab, z. B. wie alt man ist oder wie lange man vorher gearbeitet hat. Finanziert wird das Arbeitslosengeld über die so genannte Arbeitslosen- versicherung: Jeder Mensch zahlt während seiner Erwerbszeit einen Teil des Verdienstes in einen „Topf“, aus dem im Falle der Arbeitslosigkeit das Arbeitslosengeld bezahlt wird. Endet die Arbeitslosengeldzahlung und man hat keine neue Arbeit gefun- den, besteht ein Anspruch auf die Bedarfsorientierte Mindestsicherung des Staates. Diese beträgt 827,82 Euro monatlich (Stand 2015). M3 Einfluss von Ausbildung (1991 – 2011) und Alter (2011) auf Arbeitslosigkeit in Österreich 1991 1993 1995 1997 1999 2001 2003 2005 2007 2009 2011 900 800 700 600 500 400 300 200 100 0 Anzahl Personen in 1 000 Anzahl Personen in 1 000 höhere Schule Akademiker Betroffenheit Dauer Pflichtschule mittlere Schule Lehre 160 140 120 100 80 60 40 20 0 160 140 120 100 80 60 40 20 0 bis 19 20–24 25–29 30–34 35–39 40–44 45–49 50–54 55–59 60–64 65+ Alter Tage Ausbildung Alter Anteil der arbeitslosen Jugendlichen (15 – 24 Jahre) in % 2001 2006 2011 Eurozone 15,3 17,0 20,8 EU gesamt 17,2 17,5 21,4 Österreich 5,8 8,3 Arbeitsmarktservice (AMS) bietet Hilfe bei der Jobsuche, Kurse zur Weiterbildung und Berufstests an, darüberhinaus Verwaltung der Auszahlung des Arbeitslosengeldes und der Mindestsicherung 2 Werte M3 (Alter) aus. 3 M3 (Ausbildung) und M4: Beurteile, welche Chancen Jugendliche am Arbeitsmarkt haben. Du bist dran 4 Zeichne ein Schema, wie die Arbeitslosenversicherung funktioniert. Verwende ver- schiedene Formen und Farben, um den Prozess zu verdeutli- chen. 5 Diskutiert in einer Klein- gruppe folgende Behauptung: „Arbeitslosengeld ist ein unnö- tiger Luxus. Jeder, der fleißig ist, wird mit Arbeit und Wohlstand belohnt“. 6 Überlege, wie sich das Leben eines Menschen ändert, wenn er seine Arbeit verliert. Verfasse dazu einen kurzen Tagebucheintrag. Du bist dran M4 Arbeitsheft Seite 27 63 4 Beruf – Entscheidung fürs Leben? Nur zu Prüfzwecken – Eigentum d s Verlags öbv 9,1

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