weltweit 3, Geographie und Wirtschaftskunde, Schulbuch
Die Besonderheiten des Lebens- und Wirtschaftsraumes Granit- und Gneishochland erläutern 1 Setze den Bericht des Wander- führers mithilfe der Materialien auf dieser Doppelseite fort. Gehe auf Besonderheiten der Landschaft ein und informiere deine Gäste über die wirtschaftliche Lage dieser Region. Du bist dran Die nördlichste Großlandschaft Österreichs, das Granit- und Gneishochland, erstreckt sich über das Mühl- und Waldviertel. Hier gibt es mit Granit und Gneis die ältesten Gesteine Österreichs. Sie gehören zu einem geologisch sehr alten Gebirgsmassiv, der Böhmischen Masse. Dieses wurde im Laufe der langen Erdgeschichte durch Erosion und Verwitterung zu einem Mittel- gebirge abgetragen. Man spricht von einem Rumpfgebirge . Es erstreckt sich über Deutschland, Österreich und Tschechien bis nach Polen. Durch das Granit- und Gneishochland verläuft eine „Grenze“. Die Flüsse der Nordhänge entwässern in die Nordsee, die der Südhänge ins Schwarze Meer. Einen solchen Grenzverlauf zwischen zwei benachbarten Fluss- systemen nennt man Wasserscheide . Thomas, ein Wanderführer im Waldviertel, erzählt: „Ob Riesen mit diesen Stei- nen ihre Spielchen getrieben haben? Was ein ,Wollsack‘ mit den Wackelsteinen zu tun hat? Im Waldviertel findest du die Antwort!“ 2 Gestalte ein Infoplakat für Touristen über die Entstehung der Wackelsteine. Du bist dran M2 M1 Beliebtes Ausflugsziel im Waldviertel: der Naturpark Blockheide. Einige Steine lassen sich mit kräftigem Druck zum Wackeln bringen. Die Sage vom Teufelsbett Müde von der Suche nach Seelen schnappte sich der Teufel in Grillenstein von einer Wäschestange eine Tuchent und einen Kopfpolster. Er konnte nicht ahnen, dass die Grillensteiner Frauen ihn damit überlistet hatten. Genüsslich schlug er sein weiches Lager draußen in der Blockheide auf. Doch schnell war es mit dem Schlaf vorbei. Unzählige Flöhe, die die Frauen versteckt hatten, machten sich begeistert über das Fell des Teufels her, zwick- ten und bissen nach Herzenslust. Der Teufel sprang wild herum, juckte und kratzte sich, platzte vor Wut und schrie: „Dieses Bett soll zu Stein werden!“ Seitdem gibt es in der Blockheide von Gmünd das „Teufelsbett“. Kaum zu glauben Im Granit- und Gneishoch- land gibt es Gesteine, die etwa eine Milliarde Jahre alt sind! Im Regenwasser enthaltene Stoffe greifen sehr hartes Gestein wie Granit unterhalb der Bodenoberfläche an und bewirken ein schalenförmiges Abplatzen. So entstehen durch die Verwitterung abgerundete Gesteinsblöcke. Sie ähneln den rundlichen ausgebeulten Säcken, in die man früher Wol- le stopfte. Daher stammt der Name Wollsackverwitterung . M3 Entstehung der Wackelsteine 28 Im Granit- und Gneishochland: Waldviertel Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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