Spielpläne Oberstufe, Schulbuch

81 › Begleitstimmen ziehen i. d. R. weniger Aufmerksamkeit auf sich als Melodiestimmen; sie unterstützen jedoch die Aussage der Melodie wesentlich und legen den Charakter einer Musik fest. Füllstimmen sind Stimmen, die Klang und Harmonien einer Musik lediglich verstärken. › Background heißt in Populärer Musik der Klanghintergrund der Musik, vor dem Melodien bzw. Soli erklingen. › In einem durchbrochenen Satz wird motivisches Material (z. B. eine Melodie) auf verschiedene Instrumente aufgeteilt (Wiener Klassik s. S. 291 ff.). Die Mittelstimmen gewinnen dabei an Profil. › Bordun bezeichnet einen oder mehrere (meist tiefe) Liegetöne, worüber sich eine oder mehrere Stimmen entfalten. Der Bordun kann z. B. – wie oft beim Dudelsackspiel zu hören – eine Quinte sein. › Ostinato bezeichnet eine ständig wiederholte Tonfolge (rhythmisch, melodisch oder auch harmonisch). In der Popmusik wird eine kurze rhythmische, harmonische oder melodische Phrase, die mehrmals wiederholt wird, als Pattern bezeichnet. : Beschreiben Sie die Satzstruktur der Musik des Kanons von Johann Pachelbel nach dem Höreindruck mit geeigneten Begriffen. : Wählen Sie selbst Musikbeispiele aus und wenden Sie die begrifflichen Möglichkeiten darauf an. Wird Musik durch eine gleich bleibende Zahl von Stimmen gebildet, die durchgängig durch Noten und Pausen festgelegt sind, spricht man von einem realstimmigen Satz. In vielen Klavierstücken ist dagegen ein freier Umgang mit Stimmen und z. B. der Wechsel zwischen ein- und mehrstimmigen Passagen zu beobachten. Hier spricht man von einem freien Klaviersatz . : Beschreiben Sie die Satztechniken in den Noten auf den Seiten 44 und 307. Orchestersatz Ein festgelegter Orchestersatz entwickelte sich erst im Laufe der Zeit. In der Barockzeit im Concerto grosso bildete sich der Streichersatz mit obligaten (selbstständig geführten, variabel besetzbaren) Stimmen heraus. Im Sinfonieorchester der Wiener Klassik waren alle Instrumente so besetzt, dass sie im Piano gleich laut wirkten. Anfangs führten zunächst die stark besetzten Streicher die Melodik, Holzbläser (auch Hörner) unterstützten die Harmoni- en und strukturierten, ebenso wie Blechbläser, den Musikverlauf durch Abschnitte mit verän- derter Klangfarbe. Zunehmend wurden aber auch die Bläser mit eigenständigen Stimmen und Klangfarben eingesetzt. – Eine Übersicht über den Einsatz von Orchesterinstrumenten findet sich auf S. 268. Historische und aktuelle Satztechniken Satztechniken aus Vergangenheit und Gegenwart benutzen oft ausgeklügelte Regeln. Kontrapunkt: Das Gegeneinandersetzen von Tönen (lat. punctus contra punctum = Note ge- gen Note) geschieht in der Musik vieler Zeiten und Stile. Regeln darüber sind seit dem 13. Jh. bekannt. Sie wurden unterschiedlich streng angewandt und immer wieder verändert. Ihr Durchbrochener Satz im Streichquartett op. 33, Nr. 3 von Joseph Haydn (s. S. 294) M.: Joseph Haydn II, 24 03 grundstrukturen basis Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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