Spielpläne Oberstufe, Schulbuch

66 Generalbass Diese Schreibweise wurde um 1600 gebräuchlich. Sie hält das harmonische Gerüst einer Mu- sik für die ausführenden Musiker in einer Bassstimme mit Bezifferung ( Basso continuo ) fest. Über jedem Basston wird, wenn nichts anderes angegeben ist, ein Dreiklang gespielt – der je- weiligen Stufe der Grundtonart entsprechend ein Dur- oder Moll-Akkord. Ziffern bezeichnen i. d. R. zusätzliche Töne, Umkehrungen von Akkorden oder Vorhalte. Alterierte Töne werden durch # und b angezeigt. Die Generalbass-Schrift lässt die Bezeichnung vieler Akkorde zu, das Lesen erfordert aber auch Vorwissen und Übung, z. B. in der Ergänzung der nicht bezeichneten Akkordtöne. − Beispiele: Mit der Generalbass-Bezifferung konnten die Musiker eine harmoni- sche Begleitstimme stilistisch passend ausführen, ohne dass sie weiter aufgeschrieben sein musste. Die musikalische Ausführung eines Gene- ralbasses bietet viele Möglichkeiten. Sie kann auch die Rhythmik der jeweiligen Musik unterstützen, wie es die Oberstimme des folgenden Beispiels andeutet: : Bezeichnen Sie die Takte 1–3 im Satz von Michael Praetorius auf S. 77 mit Generalbass- ziffern. Die folgenden Noten zeigen einen Rezitativausschnitt aus der Oper „Giulio Cesare“ von Georg Friedrich Händel (s. S. 122). M.: Georg Friedrich Händel/T.: Nicola Francesco Haym : Arbeiten Sie die Akkorde und Akkordverbindungen aus und stellen Sie Überlegungen zu einer adäquaten Spielweise in Verbindung mit dem Text an. Dreiklänge und Umkehrungen Septakkorde und Umkehrungen Nonenakkord Vorhalt Cembalostimme zu Johann Sebastian Bachs Kantate „Es ist ein trotzig und verzagt Ding“ BMV 176 (1725) 03 basis grundstrukturen Nur zu zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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