Spielpläne Oberstufe, Schulbuch

61 Akkorde mit besonderer Intervallschichtung Akkorde können durch Terzschichtung, aber auch nach anderen Prinzipien sowie ganz frei gebildet werden. Tristan-Akkord Der in der Musiktheorie oft angesprochene Akkord gehört zu einem Leitmotiv (s. S. 90) in Richard Wagners 1865 uraufgeführtem Musikdra- ma „Tristan und Isolde“. Bis dahin nie als Anfangsakkord verwendet, gilt er als Zeichen der beginnenden Krise der traditionellen Kadenz- Harmonik. Der Akkord wird oft als H-Dur mit tiefalterierter Quinte, als Doppeldominante in einer a-Moll-Kadenz, interpretiert – tatsächlich erscheint aber die Tonika a-Moll, die die Spannung gänzlich auflösen würde, nicht. Charakteristisch für die Wirkung des Tristan-Akkordes ist also, dass er weitgehend eigenständig auftritt. Quartenakkord Das in fünf Quarten aufsteigende Motiv, mit dem Arnold Schönberg (s. S. 83) seine „Kam- mersinfonie“ op. 9 (1906) einleitet, wird gerne als Fanfare zur Ankündigung einer Zeit tonaler Neuerungen interpretiert, die u. a. zur Atonalität und zur Zwölftonmusik führte. Der quartenweise Aufbau der Akkorde kann zu einem Akkord führen, der sämtliche zwölf Töne der chro- matischen Skala enthält, und damit immerhin eine Möglichkeit der systematischen Betrachtung jener harmonischen Phänomene erzielen, die in Werken von einigen von uns schon vorkommen: sieben-, acht-, neun-, zehn-, elf-, zwölfstimmige Akkorde. […] Der quartenweise Aufbau ermöglicht […] die Unterbringung aller Phänomene der Harmonie […] Arnold Schönberg, Harmonielehre, 1922 © Universal Edition A. G., Wien : Belegen Sie die Aussage Schönbergs. Bauen Sie den angegebenen Akkord auf. Inwiefern sind z. B. auch die Töne fis−ais auf den Quarten- akkord beziehbar? Akkordsymbole Akkorde werden durch Buchstaben und Ziffern abgekürzt bezeichnet. Es gibt dafür verschie- dene Praktiken. Häufig werden folgende Symbole verwendet: › Dur: Großbuchstabe des Grundtons Moll: Großbuchstabe des Grundtons mit m für Moll oder Kleinbuchstabe › Zusätzliche Töne über dem Grundton: Angabe durch Ziffern wie z. B. 6, 7, 9. › Zusätzliche alterierte Töne über dem Grundton: Angabe wie maj7 , i 7 , # 9 , aber auch -9 oder +9 : Erklären Sie die Akkordtöne in den Akkordkürzeln auf den Seiten 114 und 371 f . Slash chords haben einen dreiklangsfremden Grundton. Beispiel: Polychords bestehen aus zwei verschiedenen Dreiklängen. Beispiel: M.: Richard Wagner M.: Arnold Schönberg I, 41 I, 42 03 grundstrukturen basis Nur zu Prüfzwecken A A – Eigentum des V rlags A A öbv

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