Spielpläne Oberstufe, Schulbuch

53 Melos und Melodie Melos (griech. = Lied, Gesang) kennzeichnet die Musik in allen Kulturen und Epochen. Die Melodik von Musik wird von vokalen und instrumentalen Gestaltungsmöglichkeiten be- stimmt, spiegelt in ihren jeweiligen Ausprägungen aber auch allgemeine musikalische Grundlagen, z. B. das Tonsystem einer Kultur sowie das besondere Stilempfinden der Zeit. Melodik Das melodische Gestalten setzt Tonhöhen in einen zeitlich linearen Bezug. Melodische Ver- läufe können danach beschrieben werden, ob Schritte oder Sprünge überwiegen. Ein (Ton-) Schritt ist ein Fortschreiten in einer kleinen oder großen Sekunde. Ein (Ton-) Sprung ist ein Fortschreiten in einem Intervall, das größer ist als eine Sekunde. Glissando bedeutet einen stufenlosen, gleitenden Tonhöhenverlauf. Folgen viele Sekundschritte schnell aufeinander, wird von einem Lauf gesprochen. Die Kantilene ist eine melodische Phrase (s. S. 90 f.) mit gesanglichem Charakter. In ausgeprägten Melodietypen spiegeln sich unterschiedliche Möglichkeiten melodischer Gestaltung: › Vokalmelodik : Sie steht dem Gesang nahe und ist von Tonschritten und auch Tonwieder- holungen geprägt. › Instrumentalmelodik : Sie orientiert sich an besonderen spieltechnischen Möglichkeiten von Instrumenten und kann alle Arten von Sprüngen und einen großen Ambitus nutzen. › Skalenmelodik : Sie ist am Verlauf von Tonskalen (Tonleitern) orientiert. › Sprungmelodik : Tonsprünge sind charakteristisch. › Dreiklangsmelodik : Die Melodie ist ausschließlich oder überwiegend aus Dreiklangstönen gebildet. : Ordnen Sie die Melodien auf den Seiten 102, 146, 289 und 290 typologisch ein. Transposition (transponieren) bedeutet die Versetzung eines musikalischen Verlaufs (Inter- vall, Melodie, ganzes Musikstück) mit gleichen Intervallschritten auf eine andere Tonstufe. Melodie Als Melodie gilt eine Tonfolge, die als selbstständig, sinnvoll aufgebaut und in sich abge- schlossen erlebt wird. Die Gestalt einer Melodie wird vor allem durch den inneren Zusam- menhang von Tonhöhenverlauf und Rhythmus, eine überschaubare Form und die Bezogen- heit auf einen Grundton und eine Grundharmonie bestimmt. Auch die Konzentration auf Motive (s. S. 95) und ihre Verarbeitung prägen viele melodische Verläufe. Eine Melodie bleibt auch dann erkennbar, wenn sie transponiert oder durch Verzierung aus- geschmückt wird. Ambitus (lat.= Umfang) Abstand zwischen dem tiefsten und dem höchsten Ton einer Melodie 03 grundstrukturen basis Nur zu Prüfzwecken – Eige tum des Verlags öbv

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