Spielpläne Oberstufe, Schulbuch

41 Rhythmus prägt Musik Jede Musik enthält rhythmische Elemente − viele Musikstücke sind speziell rhythmisch ge- prägt. Einfache rhythmische Motive können eine starke musikalische Wirkung entfalten, der Rhythmus kann das zentrale kompositorische Element eines Musikstückes sein. In der Auseinandersetzung mit den Beispielen erkennen Sie verschiedene Möglichkeiten, Rhythmus musikalisch zu gebrauchen. Steve Reich: „Clapping Music“ (for two performers) (1972) Kompliziert – undurchhörbar – hochindividuell – dramatisch strukturiert: All dies sollte Musik nicht sein, die amerikanische Komponisten wie Steve Reich, Terry Riley (*1935) und Philip Glass (*1937) in den 1960er-Jahren erdachten. Ihre Musik entwickelte sich aus Grundelemen- ten, die immer – leicht abgewandelt – wiederkehren. z zugang zur musikpraxis Hören Sie die Musik von Steve Reich konzentriert mit geschlossenen Augen. Beschreiben Sie Ihren Höreindruck ausgehend von dem nebenstehenden Blickwinkel „Rhythmik“. Welche Erwartungen haben Sie an die kompositorische Struktur der Musik? z am notentext Verfolgen Sie die Stimmen jeweils separat im Notenbild auf S. 42. Wo erkennen Sie gleiche, wo ähnliche Strukturen? Benennen Sie das Prinzip, nach dem die Abschnitte von Stimme 2 nacheinander gebildet werden. Beschreiben Sie die musikalische Konzeption des Stückes. Realisieren Sie die Musik live, evtl. aber auch mit einem Sequenzer (s. S. 203). Übungssequenz: › Klatschen Sie das Grundmotiv und wieder- holen Sie es, bis Sie sich sicher fühlen. › Für den Wechsel in Takt 2 des Stückes verkürzen Sie − einmal − den Rhythmus von Takt 1 um die gelb markierte Achtelpause und klatschen sofort wieder das Grundmotiv. Durch die Verschiebung haben Sie sich nun auf das Motiv des zweiten Takts eingestellt. – Stu- dieren Sie zu dieser Beschreibung die folgende Notation: › Für den Wechsel in Takt 3 schieben Sie wiederum ein verkürztes Grundmotiv ein – usw. › Die Aufgabe ist grundsätzlich nicht sehr schwierig, jedoch nur, solange nicht gleichzeitig auch die erste Stimme von „Clapping Music“ zu hören ist. – Versuchen Sie aber auch die Kombination. › Wählen Sie aus praktischen Gründen zuerst nur wenige Wiederholungen für die einzel- nen Takte. I, 26 TIPP Beziehen Sie beim Üben bzw. Ausführen der zweiten Stimme neben dem Grundmotiv (= Takt 1) auch ein verkürztes Ausgangs- motiv ein. BLICKWINKEL Rhythmik Beim Hören · In welchem Tempo wird die Musik gespielt? · Gibt es auffallende Tempo- veränderungen? · In welcher Taktart steht die Musik oder hat sie kein Takt- schema? · Ist die Musik rhythmisch eher schlicht oder kontrastreich und vielfältig? Beim Hören und Mitlesen · Welche Notenwerte kommen vor? · Gibt es prägende rhythmische Modelle oder Pattern? Wodurch sind diese charakterisiert? · Bestätigen die Motive die Taktakzente – verschleiern sie sie − setzen sie sich dagegen? · Spielt der Komponist mit dem Takt z.B. durch Taktwechsel oder durch den Kontrast metri- scher und freier Teile? 03 grundstrukturen analyse Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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