Spielpläne Oberstufe, Schulbuch

Die Rolle der Rhythmusgruppe Hauptaufgabe der Rhythmusgruppe ist es, die Darbietung eines Themas oder die Improvi- sation eines Solisten rhythmisch und harmonisch möglichst originell begleitend zu unter- stützen. Solisten sollten genügend Freiraum bekommen, sich melodisch, harmonisch und rhythmisch variantenreich ausdrücken zu können: › Vor allem am Anfang eines Solos wird die Dynamik in der Begleitung oft stark reduziert, um den Fokus auf den Solisten zu legen. Musiker der Rhythmusgruppe können hier auch pausieren und erst im späteren Verlauf wieder einsteigen, um so einen größeren Span- nungsaufbau zu erzielen. › Während die Rhythmusgruppe das Hauptthema durch rhythmische Akzente unterstützt, spielt sie bei Soloimprovisationen oft gleichbleibende, einfachere Patterns, um dem Solis- ten mehr Entfaltungsmöglichkeiten zu bieten. › Auch in den Begleitakkorden werden zu viele Zusatztöne und tension notes vermieden, um den Solisten harmonisch nicht zu sehr einzuschränken. › Die musikalische Kommunikation zwischen dem Solisten und der Rhythmusgruppe ist be- sonders wichtig. Beide Seiten inspirieren sich gegenseitig: Die Rhythmusgruppe greift z. B. rhythmische Ideen des Solisten auf und „antwortet“ entsprechend oder umgekehrt. Auch Dialoge innerhalb der Rhythmusgruppe können den Solisten inspirieren. : Beschreiben Sie Veränderungen in der Spielweise der Rhythmusgruppe beim Wechsel vom Hauptthema zum Trompetensolo. Wie wird zu Beginn des Solos die Aufmerksamkeit auf die Trompete gerichtet? Wo hören Sie Momente, in denen Instrumente der Rhythmus- gruppe auf Ideen des Solisten reagieren? : Vergleichen Sie die Bedeutung der Improvisation im Jazz mit jener in der Geschichte der abendländischen Musik (Zeitleiste „Improvisation – Variation – Kolorierung“ s. S. 116 f . ). 364 Nu Jazz Nachfolger des Acid Jazz, stärkere elektronische Ausrichtung und Einfluss verschiedener Stile des Techno Jazz und Drum’n’Bass Grooves des Drum ’ n ’ Bass mit Live- Instrumenten und Improvisation Alle Stile werden weiterhin ge- spielt. Neue Mischformen entste- hen in Verbindung mit aktuellen Musikbereichen wie World Music und Crossover, Pop- und Rockmu- sik, aber auch klassische Musik. Acid Jazz Jazz in Kombination mit modernen Tanzmusikformen von Reggae bis Hip-Hop und House John McLaughlin (*1942), wichtiger E-Gitarrist des Fusion: Verbindung des Jazz mit elektronischen Instrumenten, Skalen und Formen des Rock. Dieser Stil machte den Jazz sehr populär. Herbie Hancock (*1940), Jazzpianist, Komponist, Mitbegründer des Fusion und Wegbereiter für den Elektro Jazz Joe Zawinul (1932–2007), weltweit erfolgreich als Pianist, Komponist, Arrangeur und Bandleader (ab 1970 Weather Report, später The Zawinul Syndicate), musizierte gemein- sam mit z. B. Miles Davis, Herbie Hancock u. v. a. in vielen Stilen, wie Fusion, World Jazz, Soul, u. a. Der Instrumental-Hit „Mercy, Mercy, Mercy“ wurde zum Jazz-Standard. Keith Jarrett (*1945) Jazz- pianist – wurde vor allem mit seinen völlig frei improvisierten Solokonzerten berühmt. Friedrich Gulda (1930–2000), Pianist und Komponist in Klassik und Jazz, unkonventio- neller Grenzgänger zwischen E- und U-Musik Aktuelle Entwicklungen Esperanza Spalding (*1984) gehört zur jungen weiblichen Jazzgenera- tion und besticht durch perfekten Jazzgesang zu gleichzeitigem unab- hängigen Bassspiel. In ihrer Musik finden sich Elemente von Jazz und World-Music. ZEITLEISTE Jazzstile (Forts.) V, 32 09 basis entwicklungen – spektren – tendenzen: jazz Nur zu Prüfzw cken – Eigentum des Verlags öbv

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