Spielpläne Oberstufe, Schulbuch

ZEITLEISTE Jazzstile New Orleans Jazz: ausdrucksstarker Jazz der farbigen Bevölkerung Dixieland: virtuoser, doch weniger emotionsgeladener Jazz der Weißen; ab 1910. – Beide Jazzstile orientieren sich an Ragtime und Blues . Statt Solo-Klavier oder Gitarre mit Gesang spielen jetzt aber Trompete, Klarinet- te, Posaune (Melodieinstrumente) und Klavier, Banjo, Bass und Schlag- zeug (Rhythmusinstrumente). ab 1900 The Original Dixieland Jazz Band veröffent- licht die erste Schall- plattenaufnahme mit Jazzmusik überhaupt (1916). ab 1930 Count Basie (1904–1984) Pianist, Komponist und Bandleader des Count Basie Orchestra Swing: Jazz von großen Tanzorchestern, den Bigbands. Typisch ist die Technik des Walking Bass (s. S. 176). ab 1920 Die Sängerinnen Billie Holiday (1915–1959) (Abb. unten) und Ella Fitzgerald (1917–1996) werden zeitgleich bekannt. Chicago-Stil mit ersten langen Soli, bei denen über die Harmonien der Melodie improvisiert wird Louis Armstrong (1901–1971), Sänger und Trompeter im Chicago-Stil, Erfinder des Scat-Gesangs (s. S. 156) jazz Jazz ist ein eigenständiger Musikbereich mit afrikanischen und europäischen Wurzeln (Roots) . Im Gegensatz zur abendländischen Musik lebt er aus der Improvisation. Auch wenn viele Jazztitel zu Standards oder sogar Hits geworden sind, ist nicht das komponierte Werk das Ziel, sondern die situative Ausgestaltung der Musik. Jazz ist in ständiger Entwicklung: In der Jazzszene tauschen sich Musiker aus der ganzen Welt aus mit dem Ergebnis einer immer neuen experimentellen Durchdringung musikalischer Stile. Besetzungen Seit dem New Orleans Jazz und dem Dixieland wird ein Jazzensemble als Band bezeichnet. Die Combo ist ein solistisch besetztes Jazz- und Tanzmusikensemble mit bis zu ca. 8 Musikern, die Bigband ein jazztypisches, vergleichsweise großes, bläserbetontes Ensemble, dessen Standardbesetzung sich mit dem Swing herausgebildet hat: › Bläsergruppe (melody section): 4–5 Trompeten, 3–4 Posaunen, 5 Saxofone, › Rhythmusgruppe (rhythm section): Klavier (p), Gitarre (git), Bass (b), Schlagzeug (dr). Eine „klassische“ Formation ist das Klaviertrio (p, b, dr). Es wird oft um einen Spieler erwei- tert (Stimme, Blasinstrument). Das Quintett mit Trompete, Saxofon, Klavier, Bass, Schlagzeug kennt man seit den Zeiten des Bebop. Für spätere Stile sind situationstypische, variable Be- setzungen kennzeichnend. Improvisationspraxis Die Improvisation spielt eine grundlegende Rolle. Melodien, Harmoniefolgen und Rhythmen werden ausgestaltet und neu erfunden. Für ein Zusammenspiel selbst großer Ensembles 362 09 basis entwicklungen – spektren – tendenzen: jazz Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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